Deutscher Wetterdienst Warnung vor Unwettern - mehrere Städte sperren Fanzonen
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Gewittern, Sturm- oder Orkanböen im Westen und in der Mitte Deutschlands. Mehrere Städte in NRW schließen ihre Fußball-Fanmeilen - genauso Leipzig, wo heute Abend ein Spiel stattfindet.
Der Westen und die Mitte Deutschlands könnten im Laufe des Tages von schweren Unwettern betroffen sein. Laut einer Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) entwickeln sich ab dem späten Vormittag einzelne kräftige Gewitter. Gegen Abend werden auch im Osten Unwetter erwartet.
Örtlich muss demnach mit starken Sturm- oder Orkanböen sowie Starkregen mit Niederschlagsmengen von bis zu 30 Litern pro Quadratmeter gerechnet werden. Im Westen und in der Mitte sind laut den Meteorologen auch vereinzelte Tornados nicht ausgeschlossen.
Zwar ist der Norden nicht von den Gewittern betroffen - allerdings muss regional im Norden und Nordwesten Deutschlands mit Starkregen gerechnet werden. Laut DWD-Prognose vom Morgen sind Niederschlagsmengen zwischen 20 und 35 Liter pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden möglich. Auch am Mittwoch soll sich das Wetter in Teilen Deutschlands nicht beruhigen: Die Meteorologen erwarten kräftige Gewitter in der Mitte und teils im Süden Deutschlands. Am Mittwoch spielt die deutsche Nationalmannschaft in Stuttgart gegen Ungarn.
Der DWD rief die Menschen zu Vorsicht und Wachsamkeit auf: "Es drohen umgestürzte Bäume und Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen", erklärte der Meteorologe Marcel Schmid. Es könnten sich sich sogenannte Superzellen bilden. Das sind Gewitterzellen mit hoher Energie. "Diese gehen einher mit Großhagel, um fünf Zentimeter Korngröße ist möglich."
Zehntausende Fans in Dortmund erwartet
Fußballfans in Nordrhein-Westfalen müssen sich heute mancherorts andere Plätze für das Public Viewing suchen oder zu Hause gucken: Wegen der Unwettergefahr bleiben die Fanzonen in mehreren Städten geschlossen. Betroffen sind die Fanmeilen in Düsseldorf, Köln und Gelsenkirchen sowie in Dortmund, wo heute um 18 Uhr das Spiel der Türkei gegen Georgien stattfindet.
Bis zu 80.000 türkische Fans sollen in Dortmund sein, sie wollten sich schon vor dem Spiel in den entsprechenden Bereichen versammeln. Auch die mit den Fanverbänden beider Nationen geplanten "Meeting Points" wurden nach Angaben der Stadt abgesagt. "Dortmund hat sich sehr auf eine große Fanparty mit Zehntausenden türkischen und georgischen Fans in der Stadt gefreut und vorbereitet", sagte Martin Sauer, Beauftragter der Stadt für die EM. Die Sicherheit der Fans habe aber Priorität.
Berlin schließt Fanzonen
Auch die Hauptstadt Berlin mit ihren Fanzonen am Brandenburger Tor und am Reichstag reagierte. Aufgrund der Unwettervorwarnung würden Besucherinnen und Besucher bis 16 Uhr vom Gelände geleitet, teilte der Veranstalter Kulturprojekte Berlin mit. In der Fanzone am Brandenburger Tor war ohnehin keine EM-Übertragung geplant.
Leipziger Fanzone vorerst geschlossen
Im zweiten Spiel des Tages treffen um 21 Uhr in Leipzig Portugal und Tschechien aufeinander. In der Innenstadt hatten sich mehrere Zehntausend Menschen versammelt. Wegen des Unwetters ist die Fanzone jedoch geschlossen worden. "Die Fanzone wird geräumt. Die Leute gehen jetzt alle ganz ruhig runter", teilte eine Sprecherin auf dem Leipziger Augustusplatz mit. Sollte sich die Wetterlage jedoch wieder verbessern, wollen die Veranstalter die Technik nochmals hochfahren.
Zuvor hatten Stadt, der Polizei und der Feuerwehr abgewartet und beraten, ob eine Schließung wirklich nötig sein werde. Beratungen am Nachmittag kamen aber zu dem Ergebnis, dass die Veranstaltung nicht wie geplant stattfinden kann.