Starkregen über Deutschland Ein Todesfall und viele Feuerwehreinsätze
Unwetter haben in manchen Orten zu Überschwemmungen geführt. Ein Mann starb durch einen Stromschlag in seinem vollgelaufenen Keller, auch das Ahrtal war wieder betroffen. Für heute gibt es keine neuen Unwetterwarnungen.
Über Teile Deutschlands sind bis in die Nacht heftige Unwetter gezogen. Dabei liefen vor allem im Westen und in der Mitte des Landes Keller voll, Straßen wurden überflutet und Blitzeinschläge sorgten für Schäden. In vielen Gemeinden war die Feuerwehr im Dauereinsatz.
Im bayerischen Hausen bei Würzburg kam in der Nacht ein Mann in seinem vollgelaufenen Keller ums Leben. Er sei wohl wegen der Überflutung in den Keller gegangen und habe dann einen elektrischen Schlag erlitten, sagte ein Feuerwehrsprecher. Woher die elektrische Ladung kam, ist bislang nicht bekannt.
In Teilen Baden-Württembergs überfluteten Bäche die Fahrbahnen. Besonders betroffen war Bisingen südwestlich von Tübingen, wo laut Polizei am Donnerstagabend Keller und Straßen unter Wasser standen. Das Rote Kreuz sprach von 60 Einsatzorten in der Region, auch ein Polizeihubschrauber wurde zur Unterstützung gerufen.
Folgenschwere Niederschläge in Hessen
Auch in Hessen sorgte der Regen für zahlreiche Einsätze. Im südhessischen Bad Schwalbach evakuierte die Feuerwehr am Abend das Erdgeschoss eines Seniorenheims. Die Bewohner wurden zu ihrer Sicherheit in die oberen Etagen gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte.
In Frankfurt am Main sorgte der Starkregen nach Angaben der Feuerwehr dafür, dass in einem Krankenhaus Wasser aus der Kanalisation eindrang und auch den Intensivbereich der Klinik erreichte. Die Patientenversorgung sei aber nicht in Gefahr gewesen. Am Flughafen Frankfurt wurden während des Gewitters keine Maschinen be- oder entladen, um das Personal zu schützen, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport erklärte. Viele Abflüge und Ankünfte am Abend verspäteten sich.
Warnstufe 4 im Kreis Ahrweiler
Im von der Flutkatastrophe 2021 getroffenen Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz gab es rund 300 Hilfseinsätze. Durch heftigen Regen waren Straßen teilweise nicht mehr passierbar. Als Reaktion wurde am Abend die Warnstufe 4 von 5 ausgerufen. Die Pegelstände der Ahr, ihrer Nebenflüsse und -bäche wurden engmaschig beobachtet, in der Nacht gab der Kreis aber wieder Entwarnung.
Bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 waren in Rheinland-Pfalz 136 Menschen gestorben, davon 135 in der Ahr-Region und einer im Raum Trier. Tausende Häuser wurden zerstört, Straßen und Brücken weggespült.
DWD: Weiterer Regen erwartet, aber der Freitag wird ruhiger
In der Nacht beruhigte sich die Lage, der Deutsche Wetterdienst (DWD) konnte alle Unwetterwarnungen aufheben. Im Westen sei bis zum Nachmittag noch Regen zu erwarten, dieser solle aber im Tagesverlauf westwärts aus Deutschland abziehen. Im Nordosten könne es auch am Freitag noch kräftige Gewitter geben. Es werde jedoch ein deutlich ruhigerer Tag im Vergleich zu gestern.