Trüber Himmel über Deutschland Staubige Grüße aus der Sahara
In Teilen Deutschlands haben ungewöhnlich große Mengen Saharastaub den Himmel getrübt. Das Wetterphänomen unterliegt zyklischen Schwankungen. Für dieses Wochenende spricht der Deutsche Wetterdienst von einer "seltenen Intensität".
Staub aus der Sahara hat in weiten Teilen Deutschlands den Himmel getrübt. Dieser Wüstenstaub kann den Sonnenschein milchig und getrübt erscheinen lassen. "Der Saharastaub ist schon eingetroffen, das sieht man an einer gelblichen Trübung in der Luft", sagt Christian Herold, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Das Phänomen sei in vielen Teilen Deutschlands zu beobachten, in der höchsten Konzentration im Westen des Landes.
Das Wetterphänomen soll auch heute noch sichtbar sein. Am Montag lasse eine Kaltfront den Staub dann abziehen, so Herold.
"In der Intensität ist das eher selten"
Saharastaub in der Luft ist laut DWD in Mitteleuropa kein seltenes Naturphänomen. Solche Staubpartikel werden demnach jährlich etwa fünf- bis 15 Mal nach Europa getragen. "In der Intensität ist das eher selten", betonte der DWD-Meteorologe gleichzeitig.
Der Staub wird in der größten Trockenwüste der Welt in Afrika aufgewirbelt und wird bei kräftiger Südströmung Tausende Kilometer weit nach Norden getragen. Das passiert vor allem im Frühjahr und Herbst. Dabei gibt es zyklische Schwankungen, es ist unklar, ob der Klimawandel das Phänomen beeinflusst.
Dicker Sandstaub - aus der Sahara eingeweht - verleiht dem Himmel über den Weinbergterrassen von Lavaux am Ufer des Genfersees in der Nähe von Chexbres in der Westschweiz ein gelbliches Aussehen.
Staub und Föhnsturm in der Schweiz
Auch die Schweiz ist betroffen. Nach Modellrechnungen hingen 180.000 Tonnen Saharastaub in der Luft. Das sei ungewöhnlich viel, so Meteorologen. Normalerweise bringe der Wind eher die halbe Menge davon bis in die Schweiz.
Am Samstag fegte ein kräftiger Föhnsturm mit heftigen Böen über die Alpen. Oberhalb von Andermatt in der Schweiz wurden am späten Freitagabend Sturmböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 190 Kilometern pro Stunde gemessen, wie der Wetterdienst SRF Meteo berichtete.
Auf dem Genfersee beschädigte der Sturm ein historisches Dampfschiff. Es hatte an einem Steg in Cully im Kanton Waadt angelegt. Durch das Schwanken des Schiffs bestand teilweise die Gefahr, dass der Steg brechen könnte. Die Polizei war in der Nacht zu Samstag mit einem Großaufgebot vor Ort, um das Schiff und den Steg zu sichern.