Wetterphänomen Sahara-Staub zieht über Europa
Wüstenstaub aus der Sahara hat große Teile Spaniens überzogen. Inzwischen erreichte das in diesem Jahr besonders heftig ausfallende Wetterphänomen weitere Länder - auch Deutschland ist davon betroffen.
Unmengen von Staub aus der Sahara haben weite Teile Spaniens in Gelb, Orange und Rot getaucht. Staubschichten bedeckten Gehwege und Straßen, Dächer und Fahrzeuge. Die Luft war zum Teil sehr staubig, der Himmel leuchtete vielerorts diesig, mal gelb, mal orange oder rot. Betroffen waren unter anderem Städte wie Almería im Süden, Alicante, Valencia und Cartagena im Osten und Madrid und Segovia im Zentrum des Landes.
Mögliche Gefahr für die Gesundheit
Wie viele Ärzte warnte auch Madrids Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida, die Qualität der Luft sei aufgrund des Staubs sehr schlecht. Man solle Aktivitäten im Freien möglichst vermeiden. Gefährdet seien insbesondere ältere Bürger und kleine Kinder sowie alle Menschen mit Herz- und Atemproblemen, hieß es.
Auch in der Schweiz wurde der Himmel teilweise orangerot gefärbt.
Staub erreicht Süden Deutschlands
Die Meteorologen prognostizierten, dass sich der Staub bis Mittwoch weiter ansammeln und bis in die Niederlande und den Nordwesten Deutschlands vordringen könnte. In Baden-Württemberg und Bayern wurde das Phänomen bereits beobachtet. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes könnte die Luft dadurch auch bei sonst wolkenfreien Himmel sehr milchig erscheinen.
Der Sahara-Staub erreichte inzwischen auch Bayern - und zieht weiter nordwärts.
"Calima" diesmal besonders heftig
Verantwortlich ist ein Phänomen, das in Spanien "calima" oder auch "lluvia de sangre" ("Blutregen") genannt wird, weil es normalerweise von Niederschlägen begleitet wird - was diesmal aber in den meisten Regionen nicht der Fall war. Ein Tiefdruckgebiet verursacht Winde, die den Wüstenstaub von Afrika nach Europa transportieren. Das kommt zwar nicht selten vor - diesmal jedoch besonders heftig.