Euromünzen (Bild: imago images/Bihlmayerfotografie)

Brandenburg Berlin Aktuelle IW-Studie: Kaufkraft in Berlin und Brandenburg ist niedriger als im Bundesschnitt

Stand: 01.12.2024 11:20 Uhr

Die Berliner und Brandenburger verdienen im Schnitt weniger als beispielsweise die Bayern - das hat eine teils deutlich niedrigere regionale Kaufkraft zur Folge, wie eine aktuelle Studie zeigt. Nur ein Landkreis in Brandenburg kann sich im bundesweiten Vergleich behaupten.

Die Kaufkraft in Berlin und fast allen brandenburgischen Landkreisen ist niedriger als in den meisten Regionen Deutschlands. Einzig der Landkreis Spree-Neiße an der Grenze zu Polen liegt mit dem bundesweiten Platz 184 (von 401) in der oberen Hälfte, wie eine Datenauswertung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zeigt. Die Studie ist auf der Internetseite des IW abrufbar [iwkoeln.de].

Als regionale Kaufkraft wird in der Studie das um die örtlichen Lebenshaltungskosten bereinigte Einkommen verstanden.
 
Das nominale Durchschnittseinkommen im Spree-Neiße-Landkreis lag 2022 mit 24.249 Euro nicht besonders hoch (Platz 271). Die verhältnismäßig niedrigen Lebenshaltungskosten (Platz 19) führen jedoch zu einer stärkeren realen Kaufkraft von 26.502 Euro - und damit zu Platz 184. Der Bundesdurchschnitt beim realen Einkommen liegt bei 25.790 Euro.

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Berlin und Potsdam liegen im unteren Drittel

Berlin dagegen liegt mit einer regionalen Kaufkraft von 22.511 Euro auf Platz 373 der IW-Auswertung. In der Hauptstadt kommen ein eher geringes nominales Einkommen von 23.952 Euro mit hohen Lebenshaltungskosten zusammen.

Potsdam landet auf Platz 380. Hier sind die Lebenshaltungskosten noch etwas höher als in Berlin, die Menschen verdienen aber nur geringfügig mehr. Laut IW gibt es einen zentralen Treiber für die Unterschiede in den Lebenshaltungskosten: Wohnen. Rechnet man diesen Bereich heraus, bleiben nur geringe Differenzen übrig.

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Deutscher Spitzenreiter ist das bayrische Starnberg

Schlusslicht in Brandenburg ist Frankfurt (Oder) mit Platz 381. Grund dafür ist vor allem das neuntniedrigste nominale Einkommen bundesweit (20.985 Euro). Bei den Lebenshaltungskosten liegt die Stadt an der Grenze zu Polen auf Platz 78.

Potsdam-Mittelmark liegt mit einer Mischung aus einem recht hohen nominalen Einkommen (26.790 Euro) und hohen Lebenshaltungskosten auf Platz 202 der Gesamt-Auswertung. Es folgen in Brandenburg die Landkreise Prignitz und Oberspreewald-Lausitz, in denen sowohl das nominale Einkommen als auch die Lebenshaltungskosten niedrig sind.

Deutschlandweit ist Starnberg auf Platz eins. In dem bayrischen Landkreis bleibt von einem nominalen verfügbaren Durchschnittseinkommen von 40.205 Euro trotz hoher Preise immernoch ein reales Einkommen von 35.392 Euro.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.12.2024, 10 Uhr