Berlin Ausbau der Lehrkräfteausbildung in Berlin wackelt - Unis warnen vor massiven Einsparungen
Der Ausbau der Lehramtsstudienplätze in Berlin ist durch die Kürzungen im Landeshaushalt ungewiss. Es müsse bewertet werden, welche Leistungen erbracht werden können und welche nicht, sagte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) dem rbb auf Anfrage. Lehrkräfte seien ein sehr wichtiges Thema. Darüber werde in den nächsten Wochen gesprochen.
Zwischen dem Land Berlin und den Berliner Universitäten war verabredet, die Zahl der Lehramtsabsolventen langfristig von 2.000 auf 2.500 pro Jahr zu erhöhen. Zum aktuellen Schuljahr waren rund 700 Stellen an Berliner Schulen offen.
Allerdings braucht Berlin insgesamt deutlich mehr frisch ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer jedes Jahr. Denn der Bedarf bleibt bei einer wachsenden Zahl von Schülern groß und viele Lücken im Peronsaltableau konnten zuletzt nur mit Quer- und Seiteneinsteigern gefüllt werden.
HU-Präsidentin: Mehr Lehrkräfte nur bei höherer Förderung
Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, sagte nun im Gespräch mit dem "Tagesspiegel" [kostenpflichtig], dass die Ausbildungszusage an zusätzliche Ressourcen vom Land gekoppelt seien. Von Blumenthal, die gleichzeitig der Landeshochschulrektorenkonferenz vorsteht, spreche dabei auch für die Freie Universität und die Technischen Universität, wie beide Hochschulen dem rbb bestätigten.
Der FU zufolge lassen sich die Folgen der Haushaltskürzungen für den Ausbau der Lehrkräftebildung allerdings noch nicht konkret beziffern. Die Gespräche mit dem Land seien noch nicht abschließend geführt worden. "Sollten jedoch weniger Mittel für den Ausbau zur Verfügung stehen, werden sich die im Hochschulvertrag anvisierten Ziele nicht realisieren lassen", so ein Sprecher der Freien Universität.
Univerträge sollen um 100 Millionen Euro gekürzt werden
Die Universitäten müssen im Rahmen der Haushaltskürzungen teils erhebliche Einsparungen hinnehmen. Bei den Hochschulverträgen ist ein Minus von 100 Millionen im Gespräch, der Zuschuss für Baumaßnahmen soll um 6 Millionen Euro sinken. Rund fünf Millionen Euro sollen bei der Qualitäts- und Innovationsoffensive wegfallen, weitere acht Millionen Euro bei konsumtiven Ausgaben. Für Investitionen gibt es rund zehn Millionen Euro weniger, die Berliner Quantum Alliance wird ganz gestrichen, das Studierendenwerk bekommt 7,5 Millionen Euro weniger. Dazu kommen weitere Streichungen in Millionenhöhe.
mit Informationen von Kirsten Buchmann
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.11.2024, 18:45 Uhr