Berlin Polizei sichert Basketballspiel Alba Berlin gegen Maccabi Tel Aviv umfangreich ab
Das Basketballspiel Alba Berlin gegen die israelische Mannschaft Maccabi Tel Aviv am Donnerstagabend steht unter besonderer Beobachtung. Die Polizei schützt mit umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen. Es gibt weiträumige Absperrungen.
Rund um das Basketballspiel von Alba Berlin gegen Maccabi Tel Aviv in der Euroleague am Donnerstagabend (20:00 Uhr) kommt es zu Einschränkungen durch umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen und Verkehrssperrungen. Die Polizei Berlin veröffentlichte bereits am Montag eine entsprechende Allgemeinverfügung [berlin.de].
Bereich um Uber-Arena und Hotel in Mitte betroffen
Besonders betroffen sind das Gebiet rund um die Uber-Arena und das Hotel der israelischen Mannschaft, das Courtyard by Marriott in Berlin-Mitte. "Deshalb empfehlen wir, diesen Bereich weiträumig zu umfahren", sagte ein Polizeisprecher rbb|24. Die Mannschaft von Maccabi wird am Spieltag unter Polizeischutz in die Halle eskortiert.
Rund um das Hotel werden seit Mittwoch, 16 Uhr, bis Freitag, 11 Uhr, Teile der angrenzenden Axel-Springer-Straße, Krausenstraße und Schützenstraße gesperrt. An der Uber-Arena verläuft der Bereich am Spieltag ab 9 Uhr morgens von der Spree und der Mühlenstraße, über die Mildred-Harnack-Straße, Teile der Helen-Ernst-Straße sowie Hedwig-Wachenheim-Straße.
Alba Berlin Maccabi Tel Aviv
Versammlungsverbot
In beiden abgesperrten Bereichen sind öffentliche Versammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel nicht gestattet. Eine Demonstration ist bisher zwar noch nicht angemeldet worden, mit Aktionen muss aber gerechnet werden. "Dementsprechend müssen wir uns auf diese Szenarien einstellen", hieß es von der Polizei.
Wie Innensenatorin Iris Spranger am Donnerstagmorgen bei X erklärte, habe es im Vorfeld Gefährderansprachen durch die Polizei gegeben und potenziellen Störerinnen und Störern sei der Besuch der Euroleagu-Partie untersagt worden. "Die Sicherheit aller Beteiligten hat für uns oberste Priorität", wurde Spranger vom Account der Senatsverwaltung für Inneres und Sport zitiert.
Zudem dürfen Kraftfahrzeuge, Fahrräder, motorisierte Zweiräder und andere elektrobetriebene Fahrzeuge während des Zeitraums nicht in den Zonen abgestellt werden. Mobile Behältnisse wie Kleidercontainer und Mülleimer müssen ebenfalls entfernt werden. Laut Polizei werden bereits dort abgestellte Gegenstände bei Nichtentfernen in den genannten Zeiträumen entfernt.
Die Polizei bittet anwohnende oder berechtigte Personen ihren Personalausweis und ihren Dienst- oder Betriebsausweis mitzuführen, um die abgesperrten Bereiche reibungslos betreten zu können.
Waffen und Messer verboten
Darüber hinaus besagt die Allgemeinverfügung der Polizei, dass am Donnerstag das Mitführen von Waffen und Messern sowie weiteren gefährlichen Gegenständen in einem begrenzten Bereich des Stadtteils Friedrichshain von 9 bis 23.59 Uhr verboten sein wird.
Das Verbot beziehe sich auf folgende Bereiche:
- Helen-Ernst-Straße zwischen Mildred-Harnack-Straße und Hedwig-Wachenheim-Straße (einschließlich Einmündungsbereiche)
- Mildred-Harnack-Straße und Hedwig-Wachenheim-Straße jeweils zwischen Helen-Ernst-Straße und Mühlenstraße
- Umlauf und Flächen an der Uber-Arena sowie Uber-Platz zwischen Uber-Arena und Mühlenstraße
- Mühlenstraße 70/71 zwischen Mühlenstraße und Ufer der Spree-Oder-Wasserstraße (Kilometer 20 bis 20,7)
Polizei empfiehlt frühzeitige Anreise
"Gemeinsam mit Alba Berlin und den Verantwortlichen der Arena bereiten wir uns intensiv auf das Spiel vor", sagt ein Sprecher der Polizei rbb|24: "Wir wollen gemeinsam für einen reibungslosen Aufenthalt der Mannschaft und der Fans von Tel Aviv sorgen, damit sich alle auf das Euroleague-Spiel freuen können. Wir wollen, dass das Sportliche im Mittelpunkt steht."
Aufgrund der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen empfiehlt die Polizei ein frühzeitiges Erscheinen zum Spiel. Polizei, Arena-Betreiber und Alba koordinieren ihre Sicherheitsmaßnahmen. "Die Berliner Polizei, die Uber Arena und Alba Berlin stehen zu dem Spiel gegen Maccabi Tel Aviv im engen Austausch und handeln nach der Lageeinschätzung der Behörden", hieß es in einer Vereinsmitteilung.
Vorfälle rund um Fußballspiel in Amsterdam
In Amsterdam war es Anfang November zu schweren Ausschreitungen rund um das Fußball-Europa-League-Spiel von Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv gekommen [tagesschau.de]. Pro-palästinensische Jugendliche hatten gezielt israelische Fußballfans angegriffen. Dabei waren nach Angaben der Behörden 20 bis 30 Menschen verletzt worden, die meisten leicht. Insgesamt waren 63 Menschen festgenommen worden.
Die Polizei hatte darauf hingewiesen, dass es bereits in der Nacht zuvor Zusammenstöße gegeben hatte. Auch Fans von Tel Aviv hätten randaliert und provoziert. So hätten sie palästinensische Flaggen verbrannt sowie beleidigende Parolen gerufen. Das sei aber in keinerlei Hinsicht eine Entschuldigung für die antisemitischen Attacken, so Amsterdams Bürgermeisterin Femke Halsema.
"Lieber zu viel als zu wenig Sicherheit"
"Ich versuche, diese Situation nicht allzu sehr an mich und das Team heranzulassen. Man muss sich dem aber natürlich bewusst sein. Aber ich glaube, dass sobald wir das Feld betreten, es einfach ein normales Basketballspiel für uns sein wird", sagte Albas Jonas Mattisseck im Gespräch mit rbb|24. Der dreifache deutsche Nationalspieler hält die Sicherheitsmaßnahmen für richtig: "Lieber zu viel als zu wenig Sicherheit. Wir Spieler stehen auf dem Feld und können natürlich nicht wissen, wer potenziell aufs Feld rennt."
Auch Mitspieler Malte Delow bekräftigt, dass es bis auf die Mehrzahl von Sicherheitskräften und Absperrungen ein normaler Spieltag für Alba sein wird. "Wir vertrauen der Organisation, dass sie die Situation unter Kontrolle hat. Wir konzentrieren uns voll auf das Spiel", so der zweifache deutsche Nationalspieler.
Sendung: rbb24 Abendschau, 28.11.2024, 19:30 Uhr