Witwe von Alexej Nawalny Nawalnaja will weiter für Medienfreiheit kämpfen
Julia Nawalnaja bekommt in Bayern den "Freiheitspreis der Medien". Sie gibt sich in ihrer Dankesrede sehr entschlossen und hofft auf eine bessere Zukunft Russlands.
Kremlgegnerin Julia Nawalnaja hat erneut ihre Entschlossenheit im Kampf gegen die russischen Repressionen betont. Sie ist die Witwe des verstorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny. "Ich werde weiter für die Medienfreiheit kämpfen, wie es Alexej getan hat", sagte Nawalnaja am Freitag beim Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee. Sie nahm dort den "Freiheitspreis der Medien" entgegen. Der Preis würde an sie und ihren verstorbenen Mann verliehen.
Nawalnaja betonte in ihrer Dankesrede die Errungenschaften ihres vor zwei Monaten in russischer Gefangenschaft gestorbenen Ehemanns: "Mein Mann war erstaunlich gut darin, alle Medien in freie Medien zu verwandeln", betonte die 48-Jährige. Einer normalen europäischen und russischen Zukunft mit Frieden und Wohlstand stehe nur Kremlchef Wladimir Putin im Weg, sagte sie. Doch das bleibe nicht für immer so. Nawalnaja will mehr Menschen in Russland davon überzeugen sich Richtung Europa zu orientieren.
Merz: Nawalnaja das Gesicht eines anderen Russland
In seiner Laudatio zeigte sich CDU-Chef Friedrich Merz bewegt von Nawalnajas Zuversicht. "Diese Angstfreiheit beeindruckt uns bis zum heutigen Tag", sagte Merz. Zusammen mit ihrem Mann habe sie eine der wichtigsten Menschenrechts- und Oppositionsbewegungen in Russland aufgebaut. "Heute ist Julia Nawalnaja das Gesicht eines anderen Russlands, das Gesicht der Hoffnung auf eine bessere Zukunft," so Merz. Sie erinnere daran, dass Russland nicht nur aus Putin sei.
"Wir, die freie Welt, wir stehen an Ihrer Seite."
"Sie zeigen unterdrückten Oppositionen weltweit, dass sich der Einsatz lohnt." Merz versprach Nawalnaja, sie in ihrem Kampf zu unterstützen: "Wir, die freie Welt, wir stehen an Ihrer Seite. Wir sind uns gegenseitig Verbündete im immer größer werdenden Systemkonflikt zwischen liberalen Demokratien und antiliberalen Autokratien." Die Freiheit und die Demokratie seien nur zu bewahren, wenn alle bereit seien, sie zu verteidigen.