Besuch in Hannover Startschuss für zwei Tage Obama-Fieber
Auf Schloss Herrenhausen in Hannover sind US-Präsident Obama und Kanzlerin Merkel zu ersten Beratungen zusammengekommen, ehe sie später die Hannover Messe eröffnen. Wichtiges Thema dort: das Freihandelsabkommen TTIP. Für Montag ist ein Gipfel zu den Themen Syrien und Flüchtlinge geplant.
Mit militärischen Ehren hat Bundeskanzlerin Angela Merkel US-Präsident Barack Obama auf Schloss Herrenhausen in Hannover empfangen - zu seinem voraussichtlich letzten offiziellen Besuch in Deutschland. Anschließend zogen sich die beiden zu einem Gespräch zurück. Am Abend wollen sie gemeinsam die Hannover Messe eröffnen.
In ganz Hannover und insbesondere rund um das Kongresszentrum, in dem die Hannover Messe stattfindet, sorgen etwa 5000 Polizisten für Sicherheit. "Der Einsatz ist mit enorm hohen Sicherheitsvorkehrungen verbunden. Herr Obama ist nun mal der meistgefährdete Mann der Welt. Aus dem Grund müssen wir diese Sicherheitsmaßnahmen hier treffen", sagte Holger Hilgenberg von der Polizeidirektion Hannover.
Kurz nach Obamas Ankunft gingen Globalisierungsgegner und Menschenrechtler in der niedersächsischen Landeshauptstadt erneut auf die Straße. Am Maschsee versammelten sich nach Polizeiangaben 200 Menschen zu einer Kundgebung unter dem Motto "Yes WE can - STOPP TTIP".
"Tut Not, dass wir aufs Gaspedal treten"
Eines der wichtigsten Themen von Obamas Besuch ist das Freihandelsabkommen zwischen den USA und Europa. Gestern hatten Tausende in Hannover gegen TTIP demonstriert. Die deutschen Unternehmen, die auf der Hannover-Messe vertreten sind, hoffen darauf, dass die festgefahrenen Verhandlungen wieder neuen Schwung bekommen. "Wir haben schon das Problem, dass im Moment ein bisschen Sand im Getriebe ist beim Freihandelsabkommen. Und deswegen ist auch die Hoffnung der Industrie, dass der Besuch von Herrn Obama hier in Hannover wieder Schwung in die Debatte bringt", sagte Thilo Brodtmann vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer. "Also, es tut Not, dass wir aufs Gaspedal treten."
Am Montag ist auch noch ein Mini-Gipfel mit den Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, Italiens und Frankreichs geplant. Die Themen: Syrien und die Flüchtlingskrise.