Kirchen in Deutschland Ostern bietet Hoffnung für Mut und Neues
Die aktuellen Krisen auf der Welt prägen die Osterbotschaften in diesem Jahr. Aber Ostern stehe im Zeichen der Hoffnung, sagen führende Vertreter der Katholischen und Evangelischen Kirche in Deutschland. Das Fest helfe gegen die um sich greifende "Endzeitstimmung".
Das Osterfest sei nicht nur ein schönes Frühlingsfest, sondern sende auch eine aktuelle Botschaft. "Die Auferstehung Jesu, die wir heute feiern, setzt der Eskalation der Krisen und der Gewalt die Eskalation des Lebens und der Liebe entgegen", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, zu Beginn der Ostermesse im Limburger Dom. So würden Frieden und Verständigung möglich.
Der Limburger Bischof rechnet mit einer Verschärfung zahlreicher Krisen in der Welt und sieht im diesjährigen Osterfest eine "hochaktuelle Zeitansage". Der Eindruck trüge wohl nicht, dass es mehr Krisen würden, "mehr Gewalt, mehr Unfriede, mehr Unübersichtlichkeit und Zukunftsgefährdung für kommende Generationen", so Bätzing.
Die Ostergeschichte sei kein Mythos, sondern "geschichtlich greifbar" geworden und hochaktuell. Bätzing rief dazu auf, trotz aller Krisen und Unsicherheiten nicht den Mut zu verlieren. Die Osterbotschaft biete dafür Hoffnung.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz: Georg Bätzing.
Bätzing für Erneuerung der katholischen Kirche
Außerdem mahnte Bätzing dazu, sich kirchlichem Fehlverhalten in der Vergangenheit ernsthaft zu stellen. Immer dann, wenn sich die Kirche und einzelne Gläubige allzu sehr mit der Macht eingelassen hätten, hätten sie Menschen um die Liebe betrogen, sagte Bätzing.
Heute dürfe die Kirche nicht einfach die Zukunft erstürmen wollen, ohne sich dieser bedrückenden Wirklichkeiten ernsthaft gestellt zu haben. Auch wenn es konfliktreich und schmerzhaft sei, sich dem zu stellen, gebe es keine Alternative zu Umkehr und Erneuerung.
Kurschus: Osterfest hilft gegen "Endzeitstimmung"
Nach den Worten der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hilft das Osterfest gegen die um sich greifende "Endzeitstimmung". Viele Menschen hätten den Eindruck, es gehe mit den natürlichen Lebensgrundlagen, dem Wohlstand, der Sicherheit und dem Frieden zu Ende, sagte Kurschus der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".
In dieser Situation könne das Osterfest neue Hoffnung vermitteln. Ostern sei mit Neuanfang verbunden: "Selbst da, wo wir glauben, unsere Möglichkeiten seien ganz und gar am Ende, entsteht auf wundersame Weise Neues durch Gottes Kraft. Diese Kraft brauchen wir in diesem Jahr ganz besonders."
Annette Kurschus ist die Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Angesichts zahlreicher Krisen rief Kurschus zu einer "hoffnungsvollen Lebenspraxis" auf. "Allem Endzeitgefühl zum Trotz heute anfangen und morgen wieder anfangen und übermorgen auch", schreibt Kurschus in einem Gastbeitrag für den "Mannheimer Morgen".
Im Festgottesdienst im Berliner Dom rief die westfälische Präses und oberste Repräsentantin der deutschen Protestanten zu Gottvertrauen auf. Die Theologin erwähnte in ihrer Predigt beispielhaft die Not der Menschen im Iran, in Syrien und in der Ukraine. Sie müssten Unvorstellbares aushalten.