Regelung könnte zum 7.12. kommen Telefonische Krankschreibung wohl bald wieder möglich
Die Möglichkeit, Krankschreibungen per Telefon zu erhalten, soll dauerhaft eingeführt werden. Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios könnte die Regelung schon zum 7. Dezember kommen.
Während der Corona-Pandemie hat sich das Verfahren bewährt, Krankschreibungen telefonisch zu erhalten. Nun soll es dauerhaft eingeführt werden. Der Bundestag beschloss dies im Sommer, und bis Ende Januar sollte eine Richtlinie dazu vom Gemeinsamen Bundesausschuss erstellt werden. Das ist das oberste Gremium der Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen.
Angesichts steigender Infektionszahlen und überlasteter Arztpraxen wird nun gefordert, die Wiedereinführung der Regelung vorzuziehen.
Schneller als ursprünglich geplant
Solche Änderungen können nicht über Nacht erfolgen, betonte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gerade erst im ARD-Interview der Woche: "Wir arbeiten so schnell wie wir können. Die Prozesse sind einfach langsam in Deutschland." Formalitäten wie Anhörungen verschiedener Parteien, von Krankenkassen bis hin zu Arbeitgeberverbänden, müssen durchgeführt werden, um diese Regelung rechtssicher zu formulieren. Darauf verweist Monika Lelgemann, die Vorsitzende des zuständigen Ausschusses des Gemeinsamen Bundesausschusses.
Und doch könnte es mit der Einführung der telefonischen Krankschreibung schneller gehen als ursprünglich geplant. Das Thema steht bereits für die Plenarsitzung am 7. Dezember auf der Tagesordnung. Lelgemann sagte dem ARD-Hauptstadtstudio exklusiv, sollte der Bundesausschuss die Regelung annehmen, wird sie umgehend in Kraft treten: "Das heißt, ab dem 7. Dezember wird es möglich sein".
Patienten müssen Arztpraxis bekannt sein
Während der Pandemie war die telefonische Krankschreibung auf leichte Atemwegserkrankungen begrenzt. Zukünftig sollen alle Krankheitsbilder mit "absehbar nicht schwerem Verlauf" abgedeckt werden, erklärt Lelgemann. Allerdings müssen die Patientinnen und Patienten den Arztpraxen bekannt sein.
Auch müssen die Praxen überprüfen, dass die Anrufer tatsächlich diejenigen sind, für die sie sich ausgeben. Die telefonische Krankschreibung soll zwar Entlastung für Arztpraxen bringen, doch ihre tatsächliche Auswirkung bleibe abzuwarten, sagt Lelgemann. Es wird gehofft, dass sie eine positive Veränderung mit sich bringt.