Netzausbau "Wir sind zum Erfolg verdammt"
Zunächst ein Abstecher zur Westküstenleitung in Heide, danach beim offiziellen Spatenstich für die SuedLink-Trasse: Wirtschaftsminister Habeck war heute in Schleswig-Holstein im Zeichen des Stromnetzausbaus unterwegs. Er forderte weiter Tempo.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat in Wewelsfleth in Schleswig-Holstein am offiziellen Spatenstich für einen Tunnel unter der Elbe teilgenommen, durch den die SuedLink-Leitung nach Niedersachsen geführt werden soll. Die Elbquerung ist nach Angaben des Netzbetreibers Tennet eines der größten Sonderbauwerke von SuedLink. Sechs 525-kV-Gleichstromkabel sollen eingezogen und an die SuedLink-Kabel auf beiden Seiten der Elbe angeschlossen werden.
Die Bauzeit werde voraussichtlich viereinhalb Jahre betragen. Das Milliardenprojekt SuedLink soll auf rund 700 Kilometer Länge die Windenergiegebiete im Norden mit der Industrie im Süden verbinden.
"Halbierung der Planungs- und Genehmigungszeiten"
Zuvor hatte Habeck mehr Tempo beim Ausbau der Stromnetze gefordert: "Wir brauchen eine Halbierung der Planungs- und Genehmigungszeiten für den Netzausbau", sagte der Grünen-Politiker beim Besuch des Umspannwerks Heide der neuen schleswig-holsteinischen Westküstenleitung in Wöhrden. "Wir sind zum Erfolg verdammt."
Die Gegend um Heide sei eine "Drehscheibe der deutschen Energiewende", so der Vizekanzler. Was man bei der Westküstenleitung an kurzen Planungszeiten gelernt habe, müsse man jetzt deutschlandweit umsetzen.
In Wewelsfleth hat der Bau des Elbtunnels begonnen, durch den die Suedlink-Leitung nach Niedersachsen geführt werden soll.
Durchgehende Leitung von Skandinavien gen Süden
Die Westküstenleitung steht nach Angaben von Tennet kurz vor der Gesamtinbetriebnahme. Sie führt von der dänischen Grenze über Husum und Heide auf knapp 140 Kilometer Länge bis Brunsbüttel an der Elbmündung. Auf den ersten vier Abschnitten (121 Kilometer) transportiert die 380-kV-Freileitung bereits Strom aus erneuerbaren Energien Richtung Süden.
Bis Ende September sollen auch die letzten Kilometer in Nordfriesland von Klanxbüll vor Sylt bis zur dänischen Grenze fertiggestellt sein. Der Anschluss an das skandinavische Netz in Dänemark soll dann im kommenden Jahr erfolgen.