Helge Lindh

Absender "NSU 3.0" Staatsschutz ermittelt nach Drohbrief an SPD-Politiker

Stand: 04.01.2025 14:39 Uhr

"Wir werden Dich kriegen" heißt es in einem Drohschreiben an den SPD-Bundestagspolitiker Lindh, der sich auch in der Migrationspolitik engagiert. Im Briefumschlag befand sich weißes Pulver. Nun ermittelt der Staatsschutz.

Nach einem Drohbrief an den Bundestagsabgeordneten Helge Lindh (SPD) ermittelt der Staatsschutz. Zu Details der Ermittlungen oder Hinweisen auf den oder die Absender des Briefes machte die Polizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur epd keine Angaben.

In dem Umschlag war Lindh und der Polizei zufolge zudem ein weißes Pulver enthalten. Davon sei allerdings keine Gefahr ausgegangen, sagte ein Polizeisprecher.

Brief mit "NSU 3.0" unterschrieben

Lindh hatte auf Instagram und X ein Foto des Schreibens veröffentlicht, in dem ihm "Deutschenhass" und ein "Ausländer-Fetisch" unterstellt wird, womit er Deutschland zerstöre.

"Wir werden dich kriegen", wird Lindh im Brief gedroht, der mit dem Absender "NSU 3.0" unterzeichnet ist. Die Abkürzung NSU steht für die rechtsterroristische Gruppe "Nationalsozialistischer Untergrund", die zwischen 1998 und 2011 existierte. Sie ermordete neun türkisch- und griechischstämmige Menschen sowie eine Polizistin, verübte mehrere Bombenanschläge und Banküberfälle.

Lindh will sich nicht einschüchtern lassen

Der Wuppertaler Politiker ist kultur- und medienpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, außerdem ist er Mitglied des Innenausschusses des Parlaments. Er engagiert sich unter anderem in der Migrationspolitik.

Als Antwort auf den Drohbrief schreibt Lindh in den sozialen Medien, er habe seit seiner Wahl in den Bundestag 2017 schon viele Bedrohungen und Anfeindungen erlebt, "aber das markiert einen neuen Tiefpunkt". Er werde sich nicht einschüchtern lassen und weiter gegen Menschenhass und Extremismus kämpfen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 04. Januar 2025 um 15:00 Uhr.