Krieg gegen die Ukraine Berlin will "Leopard 1"-Lieferung freigeben
Die Bundesregierung will offenbar grünes Licht für weitere Panzerlieferungen an die Ukraine geben. Demnach geht es um ältere Kampfpanzer vom Typ "Leopard 1". Probleme soll es noch bei der Munitionsbeschaffung geben.
Die Bundesregierung will die Weitergabe von "Leopard 1"-Kampfpanzern aus Industriebeständen an die Ukraine freigegeben. Das erfuhr das ARD-Hauptstadtstudio aus Regierungskreisen. Formal sei die Genehmigung aber noch nicht erteilt, hieß es. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.
Bericht: Industrie könnte "Leopard 1" liefern
Laut der "Süddeutschen Zeitung", die sich ebenfalls auf Angaben aus Regierungskreisen beruft, wollen Rheinmetall und die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) Dutzende Panzer vom Typ "Leopard 1" aufbereiten und könnten diese der Ukraine für den Kampf gegen Russland liefern. Dem Bericht zufolge gibt es allerdings noch Probleme bei der Beschaffung der benötigten 105-Millimeter-Munition.
Zwar habe Brasilien wegen der Lieferung von einst rund 250 "Leopard"-Panzern aus Deutschland noch große Munitionsbestände, aber die Regierung von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva lehne eine Weitergabe bislang ebenso ab wie bei der Munition für den "Gepard"-Flugabwehrpanzer.
Ukraine mangelt es an Munition für "Geparden"
Für die "Geparden" verfügt die Ukraine laut "Süddeutscher Zeitung" nur noch über rund 30.000 Schuss, was die Einsatzmöglichkeiten stark einschränke. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) setzt sich daher auch für einen Rückkauf von 15 "Gepard"-Panzern samt Munition aus Katar ein.
Bisher hat die Ukraine bereits 37 der Flugabwehrkanonenpanzer bekommen. Die Schweiz verweigert bisher die Weitergabe von "Gepard"-Munition, die im Land produziert wurde.
Mittelfristig soll ab Juli eine neue Fertigung bei Rheinmetall im niedersächsischen Unterlüß das Problem lösen. Die Bundeswehr will laut "Süddeutscher Zeitung" voraussichtlich zwei Mal 150.000 Schuss in zwei Varianten bestellen. Eine ist demnach wegen ihrer Splitterwirkung besonders geeignet zur Bekämpfung von Luftzielen. Mit einer anderen Variante müsse man das Ziel direkt treffen, diese sei aber schneller zu produzieren.
Lieferung von "Leopard 2" soll kommen
Vor der möglichen Freigabe zur Lieferung von "Leopard 1"-Panzern hatte die Bundesregierung bereits entschieden, 14 Stück der moderneren "Leopard 2"-Kampfpanzer aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine zu liefern. Zusätzlich erlaubte sie anderen Staaten die Lieferung solcher Kampfpanzer aus deutscher Produktion.