Gesundheitsversorgung Krankenkassen warnen vor höheren Beiträgen
Die Finanzlage bei den Krankenkassen ist angespannt. Für 2025 rechnen die Kassen daher mit Beitragserhöhungen - und fordern grundlegende Reformen, um eine nachhaltige Finanzierung gewährleisten zu können.
Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen angesichts weiter steigender Ausgaben vor wachsendem Druck zu Beitragserhöhungen im kommenden Jahr. Für 2025 sei mit einem zusätzlichen Finanzbedarf von 0,5 bis 0,6 Prozentpunkten zu rechnen, sagte die Chefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, im brandenburgischen Kremmen. Darin seien weitere Mehrausgaben aus laufenden Gesetzesvorhaben noch nicht enthalten.
Pfeiffer forderte grundlegende Reformen bei Einnahmen und Ausgaben für eine nachhaltige Finanzierung. "Die Beitragssatz-Erhöhungsspirale muss durchbrochen werden."
Keine Entwarnung bei den Ausgaben
Der Zusatzbeitrag, den die Kassen jeweils für ihre Mitglieder festlegen, war für dieses Jahr schon auf durchschnittlich 1,7 Prozent angehoben worden. Der gesamte Beitrag umfasst daneben den allgemeinen Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns.
Bei den Ausgaben zeichnet sich keine Entwarnung ab, wie Pfeiffer deutlich machte. Im ersten Quartal 2024 erhöhten sich die Leistungsausgaben um 7,1 Prozent je versicherter Person. Für das Gesamtjahr rechnet der Verband mit einer Zunahme von 6,5 Prozent und für 2025 von 5,0 bis 5,5 Prozent.
Die Beitragseinnahmen dürften in diesem Jahr um 5,4 Prozent steigen und im kommenden Jahr um 4,4 Prozent. Dabei sei es nach einem teils gesetzlich vorgegebenen Abbau von Finanzreserven bei den Kassen keine Option mehr, daraus noch etwas einsetzen zu können.