Arbeitsminister Heil Renten sollen stärker steigen als Inflation
Die Inflation ist zuletzt gesunken. Dadurch rechnet Arbeitsminister Heil ab dem Sommer damit, dass die Renten stärker steigen als die Inflation. Auch die geplante Rentenreform will er bald vorlegen.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil geht für das laufende Jahr von deutlichen Rentensteigerungen aus. Erste Schätzungen machten zuversichtlich, "dass zum 1. Juli die Renten wieder stärker steigen als die Inflation", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die Rentenerhöhung im vergangenen Jahr sei nicht gering gewesen, sei jedoch unter der Inflationsrate geblieben. "Jetzt sinkt die Inflation zum Glück deutlich und es gab ordentliche Lohnabschlüsse", ergänzte Heil.
Im vergangenen Jahr war die Rente im Osten um 5,86 Prozent und im Westen um 4,39 Prozent gestiegen. Die Verbraucherpreise in Deutschland hatten sich im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,9 Prozent gegenüber 2022 erhöht. Im Januar 2024 lag die Inflationsrate bei 2,9 Prozent.
Neue Rentenreform in "wenigen Wochen"
Zugleich erwartet Heil weiterhin stabile Rentenbeiträge. Die Beschäftigung in Deutschland sei "auf Rekordniveau". Der Beitragssatz liege deshalb seit 2018 stabil bei 18,6 Prozent und werde "noch länger stabil bleiben", sagte er.
Die geplante Rentenreform solle deutliche Anstiege auch in der Zukunft verhindern. Finanzminister Christian Lindner (FDP) und er seien "sehr weit" mit der Reform und würden das neue Rentenpaket in wenigen Wochen vorlegen, kündigte Heil an.
Es gehe darum, "das Rentenniveau dauerhaft zu sichern". Ohne eine Reform würden die Renten in den kommenden Jahren "deutlich sinken", so der Arbeitsminister. Die Regierung werde dies verhindern - ohne das gesetzliche Renteneintrittsalter weiter anzuheben. Eine Rente mit 69 oder 70 wäre für viele hart arbeitende Menschen, etwa in der Pflege oder Logistik, ebenfalls eine Rentenkürzung.