Vorstoß des Drogenbeauftragten Alkohol erst ab 18 und Altersgrenze für TikTok?
Der Bundesdrogenbeauftrage Blienert hat vorgeschlagen, den Konsum von Alkohol erst ab einem Alter von 18 Jahren zu erlauben. Außerdem fordert der SPD-Politiker eine Altersbeschränkung für die bei Jugendlichen beliebte App TikTok.
Für Minderjährige sollte aus Sicht des Bundesdrogenbeauftragten Burkhart Blienert das Trinken von Alkohol tabu sein. "Der Genuss von Alkohol sollte erst ab 18 Jahren, mit dem Erreichen der Volljährigkeit, erlaubt sein", forderte Blienert in der Rheinischen Post. Er bekräftigte damit eine bereits seit längerem von ihm erhobene Forderung.
Die Altersgrenze von 18 Jahren gelte bereits für Tabakprodukte, erklärte Blienert. Derzeit lässt das Jugendschutzgesetz zu, dass Jugendliche in Begleitung Sorgeberechtigter in der Öffentlichkeit alkoholische Getränke wie Bier oder Wein zu sich nehmen.
"Vom begleiteten Trinken ab 14 Jahre halte ich gar nichts", so Blienert. "Alkohol ist ein Zellgift, das ab dem ersten Tropfen wirkt. Es gibt keinen Alkoholkonsum, der unbedenklich ist." Besonders stark wirke Alkohol bei Heranwachsenden, die noch in der körperlichen Entwicklung sind. Er schädige nachweislich das Gehirn.
Auch Lauterbach für Beschränkungen
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sprach sich für ein Verbot des sogenannten begleiteten Trinkens für 14- bis 16-Jährige aus.
Erst vor wenigen Wochen hatte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DEG) dazu geraten, keinen Alkohol zu trinken und damit eine frühere Einschätzung geändert. Auch in Maßen sei Alkohol nicht gesund - es gebe keine potenziell gesundheitsfördernde und sichere Alkoholmenge für einen unbedenklichen Konsum, schrieb die Fachgesellschaft in einem Positionspapier, das Mitte August veröffentlicht wurde.
Altersgrenze für TikTok gefordert
Nach Ansicht Blienerts sollen Jugendliche auch nicht unbeschränkt auf auf der Social-Media-App TikTok unterwegs sein:
TikTok muss für Kinder bis zwölf Jahre verboten sein. Erst danach können Jugendliche besser einschätzen, wie sie soziale Medien sinnvoll nutzen können, was gut für sie ist und was nicht.
"TikTok muss mit technischen Einschränkungen nach Alter bis 18 Jahren gestaffelt werden, um gefährdende Elemente auszuschließen. Wir müssen sehr genau hinschauen, wenn Drogen oder Gewalt verherrlicht werden." Es dürfe "kein Wildwest in den sozialen Medien herrschen", sagte Blienert weiter.
Risiken für Kinder
Die Plattform TikTok berge Risiken, da ein Kind nicht entscheiden könne, "wie es mit KI-generierten Inhalten und Symbolen umgeht, die es dazu anleiten, ständig auf TikTok unterwegs zu sein", betonte er.
Ein generelles Verbot für Minderjährige hält der Drogenbeauftragte aber für übertrieben. In den Nutzungsbedingungen von TikTok heißt es, die Plattform dürfe nur von Menschen genutzt werden, die 13 Jahre oder älter sind.