Flugabwehrpanzer "Gepard" Deutschland produziert Munition für Ukraine
Deutschland will wieder Munition für den Flugabwehrpanzer "Gepard" herstellen. Die Produktion werde "unverzüglich anlaufen", erklärte Verteidigungsminister Pistorius. Verträge wurden in Vertretung der Ukraine unterzeichnet.
Deutschland wird nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius wieder in die Produktion von Munition für den Flugabwehrpanzer "Gepard" einsteigen, der in der Ukraine im Einsatz ist. Die Verträge mit den Herstellern seien unterschrieben, kündigte Pistorius am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe für Waffenlieferungen an die Ukraine an.
"Das heißt, wir werden jetzt unverzüglich wieder eigene Produktion aufnehmen bei Rheinmetall für 'Gepard'-Munition. Die wird unverzüglich anlaufen", sagte er.
Die Verträge wurden nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium von Deutschland in Vertretung der Ukraine unterzeichnet. Eine Bestellung von Deutschland selbst hätte demnach eine Beteiligung des Bundestages benötigt und zu viel Zeit in Anspruch genommen.
Pistorius: Verträge sollen Unabhängigkeit sichern
Für die Ukraine gehe es derzeit darum, den Luftraum nicht an die russische Luftwaffe zu verlieren und nicht noch mehr Bombardierungen und Angriffe auf kritische Infrastruktur hinnehmen zu müssen, erklärte Pistorius. Es sei hoffentlich nicht zu spät, dass das Thema nun Fahrt aufnehme.
Nach Angaben von Pistorius sollen die Verträge für die "Gepard"-Munition die Unabhängigkeit und die schnellere Belieferung der Ukraine sicherstellen. "Das ist gerade für die Flugabwehr durch den 'Gepard' in der Ukraine von zentraler Bedeutung", sagte er. Dieser leiste trotz seines Alters "herausragende Dienste gerade bei der Drohnenabwehr" und werde von den ukrainischen Soldatinnen und Soldaten überaus geschätzt.
Schweiz blockiert Weitergabe von Munition
Deutschland hat nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium seit Sommer 32 "Gepard"-Flugabwehrpanzer in die Ukraine geliefert, fünf weitere sollen bis Ende Februar folgen. Die Munition dafür ist allerdings knapp, auch weil die Schweiz die Weitergabe von "Gepard"-Munition mit dem Verweis auf ihre Neutralität blockiert.
Pistorius betonte, man habe sich für den Schritt auch entschieden, um nicht von der Schweiz abhängig zu sein.
Erste Lieferung im Juli möglich
Eine neue Fabrik des Rüstungsunternehmens Rheinmetall für die Herstellung dieser Munition entsteht derzeit im niedersächsischen Unterlüß im Landkreis Celle. Die Fertigung soll nach Angaben aus dem Dezember im Juni beginnen.
Rheinmetall sei dann bereits im Juli in der Lage, eine erste Charge von "Gepard"-Munition auszuliefern, sagte der Sprecher damals. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um bis zu 300.000 Schuss.