Zahlen für 2022 Zuwanderung nach Deutschland so hoch wie nie
2022 zogen 2,67 Millionen Menschen nach Deutschland, während 1,2 Millionen wegzogen. Die Nettozuwanderung erreichte damit einen Rekordwert. Als Hauptgrund nennt das Statistische Bundesamt die Schutzsuchenden aus der Ukraine.
Das Statistische Bundesamt meldet für das Jahr 2022 einen Rekordwert für die Nettozuwanderung nach Deutschland. Unter dem Strich übertraf die Zahl der registrierten Zuzüge die Zahl der Fortzüge um rund 1,462 Millionen.
"Damit zeigt die Statistik die höchste bisher registrierte Nettozuwanderung innerhalb eines Berichtsjahres seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950", erklärte das Bundesamt. Im Vergleich zu 2021 vervierfachte sich der Wert - damals betrug der sogenannte Wanderungsüberschuss 329.000 Personen. Insgesamt standen den rund 2,666 Millionen Zuzügen gut 1,204 Millionen Fortzüge gegenüber.
Schutzsuchende aus der Ukraine ein Hauptfaktor
Den Anstieg führten die Statistiker vor allem auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die damit verbundene Fluchtbewegung zurück. Aus der Ukraine zogen rund 1,1 Millionen Menschen nach Deutschland. Gleichzeitig zogen 138.000 Menschen aus der Ukraine wieder aus Deutschland fort. Dabei erreichte die Zuwanderung vor allem in den ersten Kriegsmonaten von März bis Mai 2022 ihren Höhepunkt. "Seit August 2022 sinkt sie stetig", hieß es.
Deutliche Anstiege bei der Nettozuwanderung wurden darüber hinaus aus Syrien (plus 68.000 Menschen), Afghanistan (plus 55.000 Menschen) und der Türkei (plus 49.000) gemeldet. Die Nettozuwanderung aus der EU stieg dagegen nur moderat auf 87.000. Am häufigsten wanderten Menschen aus Rumänien, Polen und Bulgarien ein.
Mehr Deutsche wandern aus
"Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit ist seit 2005 eine Nettoabwanderung festzustellen", erklärten die Statistiker. 2022 lag sie bei 83.000 Personen und fiel damit höher aus als 2021 mit 64.000. Die deutschen Auswanderer waren zu 60 Prozent männlich und im Schnitt 35 Jahre alt. Hauptzielländer waren die Schweiz, Österreich und die USA. Innerhalb Deutschlands wurden 1,069 Millionen Wechsel über die Grenzen der Bundesländer hinweg registriert, ähnlich viele wie 2021.