Winter in Deutschland Wetterdienst hebt Unwetterwarnung teilweise auf
Die Gefahr durch Glatteis geht bundesweit zurück, dafür wird in mehreren Bundesländern mit kräftigem Schneefall gerechnet. Das für morgen geplante Bundesligaspiel Mainz gegen Union Berlin kann nicht stattfinden.
Nachdem heftiger Schneefall in der Nacht noch für teils chaotische Zustände auf deutschen Autobahnen gesorgt hatte, hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Vormittag seine Unwetterwarnungen zumindest teilweise aufgehoben.
Der DWD sah eine deutlich geringere Gefahr durch Glatteis und gefrierenden Regen. Niederschläge gingen zunehmend in Schnee über. Für einige Regionen Deutschlands sagte der DWD aber nach wie vor starken Schneefall voraus. Vor allem in den südlichen Bundesländern sei mit Neuschnee zu rechnen.
In Bayern könnten innerhalb von zwölf Stunden bis zu zehn, in Staulagen sogar bis zu 15 Zentimeter Neuschnee fallen, hieß es in der Wettervorhersage des DWD. Auch in Baden-Württemberg, in Teilen von Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie im Süden Hessens und im mittleren und südlichen Sachsen könnte es im Tagesverlauf bis zu zehn Zentimeter Neuschnee geben. Für die restlichen Bundesländer wurde deutlich weniger Neuschnee vorhergesagt, für den Norden höchstens bis zu drei Zentimeter.
Erneut Hunderte Flugausfälle in Frankfurt
Trotz der sich etwas entspannenden Wetterlage hatte der Betreiber des Frankfurter Flughafens Fraport am Morgen nochmals mehr als 300 von insgesamt knapp 1.000 Verbindungen streichen müssen. Schon am Mittwoch waren Hunderte Flüge ausgefallen. Zwischenzeitlich musste der Flughafen sogar alle Starts einstellen, da Flugzeuge wegen des anhaltenden Eisregens nicht mehr sicher enteist werden konnten.
Auch am Flughafen in München waren am Mittwoch Hunderte Starts und Landungen ausgefallen. Hier hat sich der Betrieb wieder normalisiert. Einem Sprecher des Flughafens zufolge gibt es keine Einschränkungen mehr. Auch für den weiteren Tagesverlauf rechnete er mit keinen Ausfällen - trotz vorhergesagten Schneefalls.
Bei der Deutschen Bahn lief der Betrieb am Donnerstag ohne große Beeinträchtigungen. Allerdings warnte der Konzern auf seiner Webseite vor möglichen Zugausfällen und Verspätungen. Wie bereits am Mittwoch fielen wegen des winterlichen Wetters Zugverbindungen zwischen Stuttgart und Paris sowie auf der Strecke zwischen Frankfurt am Main und Paris aus.
Kilometerlange Staus und zahlreiche Unfälle
Schnee und Glätte hatten vor allem in der Nacht auf deutschen Autobahnen zu Unfällen und kilometerlangen Staus geführt. In einigen Bundesländern gab es auch im morgendlichen Verkehr noch Beeinträchtigungen. In Rheinland-Pfalz mussten etwa 2.000 Menschen die Nacht im Auto verbringen, weil sich auf der A3 mehrere Lkw auf den glatten Fahrbahnen quergestellt hatten, wie der SWR berichtete. Teilweise staute sich der Verkehr auf bis zu 20 Kilometer auf. Die Feuerwehr in der Region versorgte die feststeckenden Menschen mit Decken und Heißgetränken.
Auf der A4 zwischen dem thüringischen Gotha und dem Kirchheimer Dreieck in Hessen kam es in der Nacht laut MDR sogar zu einem bis zu 90 Kilometer langen Stau, auf der A38 staute es sich auf etwa 60 Kilometern. Zudem gab es auf Autobahnen sowie Bundes- und Landstraßen Polizeiangaben zufolge mehr als 150 Unfälle, bei denen 37 Menschen verletzt wurden. Ein 24 Jahre alter Autofahrer kam am frühen Mittwochmorgen bei einem Unfall bei Etterwinden im Wartburgkreis ums Leben.
Auch in anderen Bundesländern kam es infolge des Winterwetters zu Unfällen, bis zum Morgen hatte sich die Lage auf den Straßen aber vielerorts etwa normalisiert. Vor allem in Sachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mussten sich Autofahrerinnen und Autofahrer aber auch am Morgen noch auf Staus und Straßensperrungen einstellen.
Busse und Straßenbahnen fallen aus
Auch im öffentlichen Nahverkehr sorgte das Wetter am Donnerstag teils noch für massive Ausfälle. In Aachen und weiteren Orten Nordrhein-Westfalens fiel der Busverkehr entweder ganz aus oder wurde stark eingeschränkt. Wie der SWR berichtete mussten auch die Straßenbahnen in Mainz ihren Betrieb vorübergehend einstellen.
In mehreren Bundesländern fiel auch am Donnerstag in einigen Regionen der Schulunterricht aus oder fand online statt. Betroffen waren unter anderem die Städte Aachen, Bonn und Köln sowie rund zehn Landkreise in Nordrhein-Westfalen. Auch im bayerischen Unterfranken verzichteten die Schulen in mindestens vier Landkreisen auf Präsenzunterricht, gleiches galt für sämtliche Schulen in den niedersächsischen Landkreisen Göttingen und Northeim.
Bundesligaspiel muss verschoben werden
Wie die DFL mitteilte, wurde wegen der Wetterverhältnisse die für Freitag angesetzte Partie zwischen dem FSV Mainz 05 und dem 1. FC Union Berlin abgesagt. Für die Mainzer wäre es ein Heimspiel gewesen, doch der Betreiber der Mainzer Mewa Arena musste die Spielstätte sperren. "Grund hierfür sind die starke Eisbildung auf den Unterrängen, insbesondere im Stehplatz-Bereich sowie auf den Anreisewegen und die damit verbundenen Sicherheitsrisiken für die Zuschauerinnen und Zuschauer", hieß es in der Begründung der DFL. Ein Nachholtermin für das Spiel stehe noch nicht fest, solle aber zeitnah bekanntgegeben werden.