GdP zu Hamburger Flughafen "Sicherheitskonzept nicht mehr zeitgemäß"
Wie kann es sein, dass mehrmals Unbefugte auf das Gelände das Hamburger Flughafens gelangen konnten? Das Sicherheitskonzept sei veraltet, sagt GdP-Chef Roßkopf bei tagesschau24. Der Polizeigewerkschafter sieht die Politik in der Pflicht.
In Hamburg konnte ein Bewaffneter im Auto ein Tor zum Flughafen durchdringen, verschanzt sich dort mit seiner Tochter als Geisel. Es ist nicht das erste Mal, dass Unbefugte auf das Gelände gelangen konnten. Im Sommer hatten Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" einen Metallzaun durchtrennt und sich auf dem Rollfeld festgeklebt.
Angesichts dieser Vorfälle stelle sich die Frage, ob das Sicherheitskonzept am Hamburger Flughafen noch Stand der Dinge sei, sagt der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), der für Bundespolizei und Zoll zuständig ist, im Gespräch mit tagesschau24.
Flughafen hat Vorschriften eingehalten - doch die sind veraltet
Der Hamburger Flughafen habe die geltenden Sicherheitsvorschriften eingehalten, doch diese seien nicht mehr zeitgemäß. "Wir müssen ganz dringend ein Sicherheitskonzept ins Leben rufen, was dem Stand der heutigen Zeit entspricht", sagt Roßkopf. Es sei nicht auszudenken, was etwa bei einem terroristischem Motiv passieren könnte.
Zu den heute benötigten Standards gehöre etwa, Flughäfen und insgesamt gefährdete Infrastruktur mit Kameras zu überwachen und Bewegungssensoren einzusetzen, so der GdP-Vorsitzende. "Und wir müssen bei Zufahrtswegen mit Barrieren und Schranken arbeiten, die zumindest mit einem normalen Fahrzeug nicht zu durchbrechen sind."
Die Politik ist gefragt
In Deutschland nehme die Gefahr in diesem Bereich zu, deswegen müsse jetzt etwas getan werden. Allerdings handelten die Flughafenbetreiber immer nach den Vorgaben, die sie bekommen. Daher sei die Politik gefragt, diese Vorgaben entsprechend anzupassen, so Roßkopf.
"Der Gesetzgeber muss hier ganz klare Vorschriften vorgeben, sodass die Flughafenbetreiber gezwungen sind, diese Schutzmaßnahmen einzuführen, sodass die Gefahr, die wir jetzt gerade auch erleben, so gering wie möglich gehalten wird."