Zehn Jahre nach Schumacher-Unfall Der Tag, der alles verändert hat
Die Nachricht ging vor zehn Jahren um die Welt: Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher verunglückte bei einem Skiunfall. Wie es Schumi heute geht, ist nicht bekannt. Nur einzelne Rückschlüsse lassen sich ziehen.
Der 29. Dezember ist der Tag, der alles verändert hat. Die Nachricht verbreitete sich schnell, sehr schnell. Starpodcaster und Schumacher-Fan Tommi Schmitt sagt dazu: "Als ich dann die Bilder vor den Krankenhäusern gesehen habe damals, da habe ich immer noch gedacht: Das ist ja Schumacher. Der kann jetzt keine lebensgefährlichen Verletzungen haben. Das wird ja nicht passieren."
Schumacher sei mit 200 km/h durch die Schikanen dieser Welt gefahren, ergänzt Schmitt. "Der ist in Silverstone in die Wand gefahren und hatte nur einen Beinbruch. Schumacher passiert das ja nicht. Ja, und zehn Jahre später sitzen wir immer noch hier."
Im Ferrari fuhr Schumacher umjubelt zu zahllosen Erfolgen.
Gesundheitszustand Teil des Privatlebens
Damit bringt es Schmitt auf den Punkt. Seit zehn Jahren ist nicht klar, wie es Michael Schumacher geht. Die Familie schützt seine Privatsphäre und Anwalt Felix Damm hat schon 2015 in einem ARD-Interview erklärt, warum das so ist: "Informationen über sein Privatleben hat er nie gegeben. Nachdem er also keine Rennen mehr fährt, gibt es auch keinen Anspruch, dass die Öffentlichkeit Informationen darüber erhält." Und der Gesundheitszustand ist eben Teil des Privatlebens.
Michael Schumacher und Ehefrau Corinna heirateten 1995.
Vor einigen Wochen hat Anwalt Felix Damm dann in einem Interview mit dem juristischen Magazin "Legal Tribune Online" gesagt, die Familie habe zwischendurch sogar mal überlegt, etwas zu sagen - dies aber schnell wieder verworfen. Der Grund: Daraus hätte sich ein Recht auf immer neue Wasserstände ableiten lassen. Das sei die Konsequenz einer sogenannten freiwilligen Selbstöffnung.
Deshalb zieht die Familie klare Linien - so auch Michaels Bruder Ralf. Informationen zum Gesundheitszustand blieben in der Familie.
Das sind Dinge, da reden wir nicht drüber, weil die Familie das unter sich macht.
Sohn Mick freut sich über Unterstützung
Die Schumacher-Familie spricht wenig bis gar nicht, freut sich aber wie Sohn Mick über die breite Unterstützung für den Kampf seines Vaters.
Wir kämpfen weiter und es ist schön zu sehen, dass jeder das supportet.
Das Schicksal von Michael Schumacher bewegt. Hobby-Rennfahrer Smudo von den Fantastischen Vier hat Schumacher in den 1990er-Jahren kennengelernt. Er wirkt aufgewühlt, wenn er darüber spricht. Dieser 29. Dezember 2013 habe bei ihm Spuren hinterlassen, sagt er. "Nämlich die, dass man jeden Tag, an dem man zufrieden ist und an dem alles gut läuft, preisen muss, weil schon morgen alles vorbei sein könnte."
Nur engste Vertraute wissen Bescheid
Wie genau Michael Schumachers Kampf aussieht, wissen nur seine engsten Vertrauten. Smudo zeigt dafür Verständnis. Er findet, es gibt kein Anrecht, über den Gesundheitszustand eines Individuums Auskunft erhalten zu wollen. Das störe ihn auch nicht.
Ich muss es nicht wissen. Das, was ich weiß, gefällt mir schon nicht.
Corinna Schumacher: "Da, aber eben anders"
Es gibt Aussagen, die Rückschlüsse zulassen. So sagte Corinna Schumacher in einer Netflix-Dokumentation 2021, Michael sei da, aber eben anders. Und sein Freund und früherer Ferrari-Teamchef Jean Todt wurde vor ein paar Tagen mit den Worten zitiert: "Er ist einfach nicht mehr der Michael, der er früher war. Er ist anders."
Die Dokumentation "Being Michael Schumacher" können sie ab heute um 19.25 im Ersten und jetzt schon in der ARD-Mediathek sehen.