Kritischer Zustand nach Not-OP Schumacher nach Skiunfall im Koma

Stand: 30.12.2013 10:30 Uhr

Der Zustand von Formel-1-Weltmeister Schumacher ist nach seinem schweren Skiunfall weiter ernst. Der 44-Jährige musste gestern in einer französischen Klinik notoperiert werden und liegt im Koma. Nach Angaben seines Managements besteht Lebensgefahr.

Nach seinem schweren Ski-Unfall in den französischen Alpen ist der Gesundheitszustand von Michael Schumacher weiter kritisch. Der 44-Jährige habe ein "Kopftrauma mit Koma" erlitten, das eine Notoperation erforderlich gemacht habe, teilte sein Management mit. Es bestehe Lebensgefahr. Um elf Uhr wollen die Ärzte in einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit über den Zustand des Patienten unterrichten.

Schumacher war am Sonntagvormittag beim Skifahren mit seinem 14-jährigen Sohn im französischen Méribel in Savoyen gestürzt. Der Unfall ereignete sich laut Bergwacht gegen 11.00 Uhr am 2783 Meter hohen Saulire, nahe der Pisten Chamois und Biche.

Nach Angaben der Skigebietsverwaltung fuhr Schumacher abseits der Piste und schlug mit dem Kopf gegen einen Felsen. Er habe einen Helm getragen und sei bei Bewusstsein gewesen, als Rettungskräfte zur Erstversorgung eintrafen und ihn mit einem Helikopter ins örtliche Krankenhaus von Moûtiers brachten.

Da seine Verletzungen der Polizei zufolge gravierender waren als zunächst gedacht, wurde er von Moûtiers gegen 12.45 Uhr in die besser ausgestattete Uni-Klinik nach Grenoble verlegt. Die behandelnden Ärzte teilten mit, Schumacher sei bei der Einlieferung nicht mehr bei Bewusstsein gewesen. Wie berichtet wurde, erlitt er eine Hirnblutung und musste sofort operiert werden.

Schädel-Hirn-Trauma

Mit diesem Begriff bezeichnen Ärzte Schädelverletzungen, bei denen auch das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Häufig gehen damit eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte und des knöchernen Schädels einher. Die Betroffenen können Koma, Bewusstseinstrübung, Krampfanfälle oder Erbrechen erleiden.
Die Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas sind zunächst nur schwer abschätzbar. Mit Röntgen- und Computer-Tomographie-Aufnahmen wird ausgelotet, ob und welche Regionen des Schädelinneren betroffen sind.
Bei bewusstlosen Patienten müssen Blutungen im Schädel unterstellt werden, was die Sauerstoffversorgung des empfindlichen Hirns gefährdet. In solchen Fällen drohen bleibende Schäden.

Am späten Nachmittag traf der Neurologe und Hirn-Spezialist Gérard Saillant in der Uni-Klinik Grenoble ein. Er hatte Schumacher bereits 1999 nach seinem schwersten Formel-1-Unfall behandelt.

Saillant war früher Chef der Unfallchirurgie im Pariser Krankenhaus Pitié-Salpêtrière und behandelt auch andere prominente Sportler wie den Weltfußballer Ronaldo.

Familie und Fans bangen um Schumi

Vor der Klinik in Grenoble versammelten sich inzwischen Schumacher-Fans. Große Anteilnahme bekunden viele weitere mit Einträgen in sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook.

Prominente Sportler zeigten sich bestürzt und sind wie Formel-1-Pilot Olivier Panis "beunruhigt" über den Gesundheitszustand des Freundes.

Schumacher ist mit seinen sieben Weltmeistertiteln in der Formel 1 und 91 Rennsiegen einer der erfolgreichsten Rennfahrer aller Zeiten. Nach einem überraschenden Comeback im Jahr 2010 beendete er vor einem Jahr seine Formel-1-Karriere endgültig.

Schumacher lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in der Schweiz, am Freitag ist sein 45. Geburtstag.