Initiative für Klimaschutz Bundesregierung will Holzhäuser fördern
Die Bundesregierung will, dass beim Haus- und Wohnungsbau mehr Holz genutzt wird. Der Bund soll laut Kabinettsbeschluss mit gutem Beispiel vorangehen und bei Bauprojekten mehr auf den nachwachsenden Rohstoff setzen.
Bis 2030 soll nach dem Willen der Bundesregierung deutlich mehr mit Holz statt mit Beton oder Stein gebaut werden. Das Kabinett beschloss eine entsprechende Initiative, um die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs beim Bau und bei der Aufstockung von Gebäuden voranzubringen.
Holz gilt als klimafreundlich, weil Bäume beim Wachsen Kohlendioxid speichern, das im verbauten Holz auf Dauer gebunden bleibt. Zudem sei es ein heimischer Rohstoff ohne große Transportwege, argumentiert die Regierung.
Gleiche Chancen beim Wettbewerb der Baumaterialien
Die Holzinitiative der Bundesregierung setzt überwiegend auf indirekte Unterstützung. Zu acht genannten Handlungsfeldern zählt etwa, dass der Bund als Vorbild selbst mehr mit Holz baut. Forschung, Innovation, Wissen und Fachkräfte sollen gesichert werden, ebenso die Rohstoffversorgung.
Die Regierung will zudem Hemmnisse für den Holzbau abbauen und gleiche Wettbewerbschancen zu anderen Baumaterialien schaffen. Zur Umsetzung wollen Bauministerin Klara Geywitz (SPD) und Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) ab kommenden Oktober regelmäßig mit Ländern und Verbänden reden.
Wenig Holz bei mehrgeschossigem Wohnungsbau
"Um mehr bezahlbaren und guten Wohnraum zu schaffen, in dem sich die Menschen wohl fühlen, wollen wir das serielle und modulare Bauen verbessern", erklärte Geywitz. Dafür eigne sich Holz besonders gut und befinde sich zudem vor der eigenen Haustür, was Transportkosten spare und die regionale Wertschöpfung erhöhe.
Während die Holzbauquote bei Ein- und Zweifamilienhäusern laut Landwirtschaftsministerium derzeit bei 26 Prozent liegt, erreichte sie beim mehrgeschossigen Wohnungsbau noch nicht die Marke von fünf Prozent. Dieses Potenzial soll die Holzbauinitiative erschließen.
Lob von der Holzindustrie, Kritik von der Union
Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie begrüßte die Initiative und betonte: "Der Bund hat als öffentlicher Auftraggeber viele bislang noch nicht genutzte Möglichkeiten, dem dringend notwendigen Wachstum des Holzbaus in noch wenig erschlossenen Sparten wie dem mehrgeschossigen Hochbau auf die Sprünge zu helfen."
Aus der Union gab es Kritik. "Bei der Holzbauinitiative fehlt der Ampel ein schlüssiges Gesamtkonzept", sagte der CDU-Abgeordnete Hermann Färber.