Temperaturen von 36,5 Grad Heißester Tag des Jahres - und drohende Gewitter
Zwei Tage hintereinander herrschten in Deutschland hohe Temperaturen. Heute hat die Sommerhitze mit über 36 Grad nach vorläufigen Daten einen neuen Höchstwert erreicht. Auf den bisher heißesten Tag des Jahres folgen Unwetter mit Hagel.
Nach vorläufigen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist mit einer Höchsttemperatur von 36,5 Grad der heißeste Tag des Jahres gewesen. Der Wert wurde im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler gemessen, wie ein Meteorologe des DWD sagte. Damit wurde der bisherige Rekord von Montag mit 35,7 Grad - ebenfalls noch nach vorläufigen Daten - am selben Ort übertroffen.
Besonders heiß war es heute auch in Baden-Württemberg. Hier ergaben die Messungen in Waghäusel-Kirrlach 36,3 Grad. Im rheinland-pfälzischen Andernach registrierte der DWD nach vorläufigen Daten 36,2 Grad.
Erste Unwetter in Niedersachen
In Ennigerloh-Ostenfelde in Nordrhein-Westfalen sei ebenfalls dieser Wert registriert worden, sagte der DWD-Sprecher. Aber auch etwa in Bayern wurde die 36-Grad-Marke geknackt: In Kitzingen wurden 36,1 Grad gemessen.
Auf die hohen Temperaturen folgen am Mittwoch in einigen Regionen des Landes schauerartige, teils gewittrige Niederschläge. Laut dem DWD zogen bereits am Abend in Niedersachsen die ersten Unwetter von Westen und der Nordsee kommend Richtung Osten.
DWD: Sturmböen und Hagel
Tim Staeger vom ARD-Wetterkompetenzzentrum rechnet zudem rund um Göttingen, Hannover und Braunschweig mit Gewittern. Laut DWD ist örtlich mit Starkregenfällen und Hagel von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter sowie Sturmböen von bis zu 90 Kilometern pro Stunde zu rechnen. Grund für die Wetterlage sei die feuchte Luftmasse, die sich über den Norden ausbreitet, sagte Mareike Pohling, Meteorologin beim DWD, dem NDR Niedersachsen.
Auch in Hamburg und Schleswig-Holstein ziehen laut DWD in den Abendstunden in Nordsee- und Elbnähe Gewitter auf, in Nordfriesland sind auch nachts einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen. Trotzdem bleibt es laut Meteorologin Pohling auch in der Nacht vergleichsweise warm. So kühlt es sich gerade mal auf 18 bis 20 Grad ab.
Schweres Unwetter über Duisburg
In Nordrhein-Westfalen sorgten bereits Regen und auch Hagel für vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume. "Alle verfügbaren Einsatzkräfte sind im Einsatz", sagte ein Sprecher der Duisburger Feuerwehr. Fast das ganze Stadtgebiet sei betroffen.
Ganz klarer Schwerpunkt der Einsätze seien Probleme mit Wasser - Überflutungen in Kellern und Unterführungen. Schwerverletzte gebe es bislang nicht. Allerdings sei ein Mensch so schwer von einem Hagelkorn getroffen worden, dass er eine Platzwunde am Kopf davongetragen habe. Ansonsten beobachte man "das Übliche, nur in viel". Bislang seien 190 Einsätze zu verzeichnen. In Bonn berichtete die Polizei von rund 30 Einsätzen. Es gebe "vollgelaufene Keller, abgebrochene Äste, Bäume auf der Fahrbahn", so ein Sprecher.