Auszeichnung des Buchhandels Salman Rushdie erhält Friedenspreis
Der indisch-britische Schriftsteller Rushdie erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Der 76-Jährige war im vergangenen Jahr bei einem Attentat schwer verletzt worden.
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an den indisch-britischen Schriftsteller Salman Rushdie. Das teilte die Jury in Frankfurt am Main mit. Der 76-Jährige soll den mit 25.000 Euro dotierten Preis am 22. Oktober in der Frankfurter Paulskirche erhalten. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels würdigte Rushdie "für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert".
Trotz eines Lebens in ständiger Gefahr sei Rushdie "einer der leidenschaftlichsten Verfechter der Freiheit des Denkens und der Sprache" - und zwar auch von jenen Menschen, deren Ansichten er nicht teile, hieß es in der Begründung des Börsenvereins.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Rushdie als unbeugsamen und großen Autor. Sein ganzes Werk "stemmt sich gegen die Ideologien und schrecklichen Vereinfachungen, verteidigt die wunderbare Komplexität der Welt und die enorme Kraft des Erzählens".
Bei Attentat schwer verletzt
Rushdie wurde vor allem durch seine Bücher "Mitternachtskinder" (1981) und "Die satanischen Verse" (1988) bekannt. 1989 hatte der damalige iranische Religionsführer Ayatollah Khomeini eine Fatwa gegen Rushdie verhängt, mit der er den Tod des Schriftstellers forderte.
Kurz vor Veröffentlichung seines jüngsten Romans "Victory City" wurde er im vergangenen August Opfer einer Messerattacke in den USA, die er nur knapp überlebte.
Verwirklichung des Friedensgedankens
Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben. Geehrt werden Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben.
Im vergangenen Jahr war der ukrainische Schriftsteller und Musiker Serhij Zhadan ausgezeichnet worden. Zu weiteren Preisträgern in der Vergangenheit zählen der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado, die Schriftstellerin Susan Sontag und der Philosoph Jürgen Habermas.