Deutscher Wetterdienst Das wärmste Frühjahr seit Aufzeichnungsbeginn
Der Frühling in Deutschland war in diesem Jahr so warm wie nie zuvor - und war außerdem noch sehr nass. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst und sagt: Der Klimawandel lasse sich nicht ausblenden.
Das Frühjahr in diesem Jahr war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn im Jahr 1881. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtete, war die mittlere Temperatur während der drei Frühlingsmonate März, April und Mai mit 10,8 Grad Celsius so hoch wie nie zuvor - und lag um 3,1 Grad über dem durchschnittlichen Wert der internationalen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 1,9 Grad.
März und April deutlich zu mild
Schon der März 2024 war mit 7,5 Grad um 4 Grad zu mild - und entsprach damit einem typischen April. Auch der April war deutlich zu mild und bescherte bereits am 6. des Monats dem Oberrheingraben den bisherigen Jahresrekord für Deutschland: Ohlsbach in Baden-Württemberg meldete 30,1 Grad. Danach folgte ein kühler Rückschlag: Am 23. April wurde im sächsischen Deutschneudorf-Brüderwiese mit minus 8,8 Grad das Minimum dieses Frühjahrs gemessen.
"Der Klimawandel lässt sich nicht ausblenden", sagte DWD-Sprecher Uwe Kirsche. "Nach dem wärmsten Februar und März in diesem Jahr erleben wir in Deutschland nun eine Mitteltemperatur im Frühling, die seit Messbeginn noch nie so hoch war."
Extreme Niederschläge in Teilen Deutschlands
Zu den Rekordtemperaturen kamen regional Extremniederschläge, wie der DWD in seiner Frühjahrsbilanz weiter berichtete. Das war vor allem im Mai im Gefolge schwerer Gewitter der Fall. Heftiger Dauerregen führte im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu einer dramatischen Hochwasserlage. Dagegen blieb es in Teilen Ostdeutschlands vergleichsweise trocken.
Im Frühjahr 2024 dürften rund 235 Liter pro Quadratmeter im deutschlandweiten Mittel gefallen sein. In der Referenzperiode 1961 bis 1990 waren es 186 Liter pro Quadratmeter, in der Periode 1991 bis 2020 fielen 171 Liter pro Quadratmeter. Die höchsten Mengen gab es im Südwesten: Im Schwarzwald regnete es punktuell über 700 Liter pro Quadratmeter. Im letzten Mai-Drittel gab es in vielen Regionen Deutschlands Starkregen mit Überflutungen. Vergleichsweise trocken blieb es in der Lausitz.
Am meisten Sonne im Nordosten
Mit 485 Stunden Sonne übertraf die Dauer im Frühjahr knapp das Mittel von 467 Stunden in der Periode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 mit einem Mittel von 522 Stunden ergab sich jedoch eine leichte negative Abweichung. Im Nordosten schien die Sonne mit örtlich über 600 Stunden am längsten, in den westlichen Mittelgebirgen waren es gebietsweise weniger als 400 Stunden.