Ein häufchen Kokain liegt auf einer schwarzen Oberfläche.

Bericht zu Drogen und Drogensucht Kokain-Konsum in Deutschland steigt

Stand: 12.12.2024 17:55 Uhr

Die Zahl der Menschen in Deutschland, die illegale Drogen konsumieren, steigt laut einer aktuellen Studie. Besonders auffällig ist die Entwicklung bei Kokain. Experten fordern, den organisierte Handel stärker zu bekämpfen.

Der Konsum illegaler Drogen in Deutschland nimmt bei Erwachsenen seit Jahren stetig zu. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Bericht "Drogenmärkte & Kriminalität 2024" der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hervor.

Laut den jüngsten Daten für das Jahr 2021 konsumierten knapp fünf Millionen Erwachsene (9,6 Prozent) illegale Drogen - Cannabis, das inzwischen legal konsumiert werden darf, noch eingeschlossen. Die Zahlen stammen aus dem Epidemiologische Suchtsurvey, einer seit den 1980er-Jahren vom Institut für Therapieforschung regelmäßig vorgenommenen Befragung von Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren.

Mehr als 40 Tonnen Kokain

Vor allem der Konsum von Kokain hat demnach in den vergangenen Jahren zugenommen. So stieg der Anteil der Erwachsenen, die mindestens einmal im Jahr Kokain konsumiert haben, zwischen 2015 und 2021 von 0,6 auf 1,6 Prozent.

Auch die Sicherstellungen von Kokain durch Polizei und Zoll stiegen stark an: von acht Tonnen 2017 auf 43 Tonnen im vergangenen Jahr. Weltweit ist der Trend ähnlich.

Insgesamt spielt im Drogenhandel laut dem Bericht weiterhin das Darknet eine große Rolle. Auch Messenger-Dienste wie Telegramm würden vermehrt für den Handel von Drogen genutzt.

Großer Handlungsbedarf

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, zeigte sich angesichts dieser Zahlen besorgt. Statt Drogenkonsumenten und Suchtkranke in Zeiten von Kriegen und großer gesellschaftlicher Unsicherheit an die Ränder zu schieben, müsse der organisierte Handel stärker bekämpft werden. Und es brauche mehr Prävention, Beratung und Therapie, so der SPD-Politiker.

Die Leiterin der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, Esther Neumeier, warb für eine engere Vernetzung von Akteuren auf nationaler Ebene und lokal vor Ort - von der Strafverfolgung über das Hilfesystem bis hin zu den Konsumierenden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 in den Nachrichten am 01. November 2024 um 11:00 Uhr.