Regionalverkehr 18 Prozent mehr Fahrgäste durch Deutschlandticket
Seit der Einführung des Deutschlandtickets ist die Zahl der Fahrgäste im Regionalverkehr um 18 Prozent gestiegen. Das Deutsche Studierendenwerk mahnt eine bundesweite Regelung für die knapp drei Millionen Studierenden an.
Das Deutschlandticket hat der Bahn einen deutlichen Zuwachs beim Regionalverkehr beschert. Seit der Einführung im Mai habe es "konstant mehr Fahrgäste in unseren Zügen" gegeben, sagte die für den Regionalverkehr zuständige Vorständin Evelyn Palla den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (NBR).
Insgesamt seien es in diesem Zeitraum 18 Prozent mehr Fahrgäste verglichen mit dem Zeitpunkt vor der Einführung des Tickets im Frühjahr gewesen. Mehr als 50 Prozent der Fahrgäste von DB Regio seien im Besitz des Deutschlandtickets, sagte Palla weiter. Damit sei das 49-Euro-Ticket "ein wirklich großer Erfolg".
Das Ticket soll auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Bund und Länder hatten sich bei ihrem Spitzengespräch im Kanzleramt Anfang der Woche darauf geeinigt, dafür nicht verbrauchte Mittel aus diesem Jahr im nächsten Jahr einzusetzen. Für die weitere Finanzierung soll die Verkehrsministerkonferenz ein Konzept ausarbeiten. Eine Erhöhung des Ticketpreises ist nicht ausgeschlossen.
Palla lobte die Beschlüsse. Die ständigen Diskussionen über eine Fortführung seien "schädlich für den ÖPNV". Für Verbraucherinnen und Verbraucher sei Planbarkeit wichtig. "Ob der Preis am Ende erhöht wird, entscheiden Bund und Länder, nicht die Deutsche Bahn."
Studierendenwerk fordert bundesweite Lösung
Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerks, Matthias Anbuhl, mahnte eine bundesweite Lösung für die fast drei Millionen Studierenden in Deutschland an. Es sei bedauerlich, dass es bei dem jüngsten Treffen von Bund und Ländern hierzu keine Entscheidung gegeben habe, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Weil es noch immer keine bundesweite Lösung gibt für den Erhalt ihrer Semestertickets, fallen die nun an vielen Hochschulen weg", erklärte Anbuhl.
Seit dem Start des Deutschlandtickets wird darüber diskutiert, wie sich bestehende regionale Semestertickets in das neue, bundesweit gültige Angebot integrieren lassen. Weil die bisherigen Semestertickets solidarisch finanziert sind, ist jeder Student verpflichtet, eines abzunehmen. Die Preisunterschiede zum bundesweiten 49-Euro-Ticket sind allerdings nicht allzu groß. Deshalb haben vielerorts Studentenvertreter die Großkunden-Verträge mit den regionalen Verkehrsverbünden gekündigt.
In zahlreichen Regionen wurde eine Upgrade-Möglichkeit eingeführt. Durch Zuzahlung lassen sich Semestertickets zu Deutschlandtickets aufwerten. Das ist aber noch nicht bundesweit möglich.