Jahrestag des russischen Angriffs Tausende zeigen Solidarität mit der Ukraine
Eine Menschenkette zwischen Münster und Osnabrück, Demos in Berlin und Köln, stilles Gedenken in Hamburg: Bundesweit haben sich am Jahrestag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Tausende mit den Menschen in der Ukraine solidarisiert.
Ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges haben sich Politiker, Bürger und Vereine in zahlreichen deutschen Städten solidarisch mit der Ukraine gezeigt. Mehrere Landtage brachten dies zum Ausdruck, indem sie ukrainische Fahnen hissten und der Opfer gedachten. Zudem gab es größere Kundgebungen.
Zwischen Osnabrück und Münster beteiligten sich laut Veranstaltern etwa 20.000 Menschen an einer "Friedenskette". Bis zum frühen Nachmittag hatten sich rund 18.500 Menschen offiziell zur Demo angemeldet. In der nordrhein-westfälischen Gemeinde Ladbergen verbanden sich die Teile aus Osnabrück und Münster symbolisch miteinander. Insgesamt verlief die Menschenkette über 50 Kilometer. Zu der Aktion hatten Kommunen, Vereine, Nachbarschaften, Kirchengemeinden, Parteien, Gewerkschaften und andere Organisationen aus Osnabrück, Münster und dem Münsterland aufgerufen.
Verhandlungsorte des Westfälischen Friedens
Die Aktion findet an historischen Orten statt: In Osnabrück und Münster wurde vor 375 Jahren mit dem Westfälischen Frieden von 1648 das Ende des Dreißigjährigen Krieges besiegelt. Vor diesem Hintergrund solle die heutige Kette zwischen den Verhandlungsorten ein Zeichen für Frieden, Gerechtigkeit und Klimaschutz sowie für die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, Syrien, Jemen, Iran und anderen Kriegsgebieten sein, hieß es.
Zahlreiche weitere Solidaritätskundgebungen sollen in Nordrhein-Westfalen unter anderem in Düsseldorf, Dortmund, Aachen und Bonn stattfinden. In Köln ist eine Demonstration "Gemeinsam für die freie Ukraine und ein friedliches Europa" vor dem Dom geplant.
Kundgebung am Brandenburger Tor
Auch in Berlin demonstrierten am Mittag Menschen für ein Ende des Ukraine-Kriegs. Dort wird eine weitere Protestaktion mit mehr als 12.000 Teilnehmern erwartet. Dazu aufgerufen haben unter anderem die exilukrainische Organisation Vitsche und das Zentrum liberale Moderne. Zum Abschluss ist eine Kundgebung am Brandenburger Tor geplant.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte zuvor zu einer zentralen Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des russischen Angriffskrieges ins Schloss Bellevue in Berlin eingeladen. Er bekundete dabei die deutsche Solidarität mit den Menschen in dem kriegsgebeutelten Land.
Gedenkminute in Hamburg
Im Norden waren Bürgerinnen und Bürger zu einer Gedenkminute aufgerufen: So stand etwa in Hamburg um 12 Uhr unter anderem die Hochbahn still. Am Flughafen der Hansestadt pausierte nach Angaben einer Sprecherin kurz der Check-in.
Auch in zahlreichen weiteren Städten bundesweit wollten Menschen auf die Straße gehen, etwa in Bremen, Dresden, Leipzig und Frankfurt am Main.