Zahlen der Bundesnetzagentur Betrug am Telefon boomte 2022
2022 haben sich Zehntausende Menschen bei der Bundesnetzagentur über Fake-Anrufe beschwert. Besonders häufig ging es dabei um eine Betrugsmasche mit falschen Polizisten. Europol vermutet dahinter überwiegend Täter aus Südostasien.
Die Beschwerden über sogenannte Fake-Anrufe vermeintlicher Polizeibehörden haben im vorigen Jahr stark zugenommen. Demnach gingen bei der Bundesnetzagentur mindestens 40.000 Beschwerden über gefälschte Anrufe vermeintlicher Polizeibehörden ein, wie die Behörde auf Anfrage dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) mitteilte. Hinter solchen Anrufen stecken Betrüger.
Rasanter Anstieg in erster Jahreshälfte
In der ersten Jahreshälfte habe es einen rasanten Anstieg gegeben, dann seien die Zahlen wieder zurückgegangen, hieß es. So seien im Januar null und im Februar vier, auf dem Höhepunkt im Juli aber 9469 Beschwerden über Fakeanrufe registriert worden. Danach sei die Zahl wieder auf 60 im Dezember gesunken. Eine Sprecherin der Bundesnetzagentur wies dem RND zufolge darauf hin, dass die Angaben jeweils nur eine Untergrenze darstellten, also Mindestwerte angäben.
Fake-Anrufe - angeblich etwa von Europol
Bei den Anrufen handelt es sich um eine Betrugsmasche, bei der sich am anderen Ende der Leitung eine automatisierte Stimme meldet - angeblich von Interpol, Europol, dem Bundeskriminalamt oder anderen nationalen und internationalen Polizeibehörden .
Oftmals heißt es dann: "This is a message from the Federal Police Department! - also: "Dies ist eine Mitteilung der Bundespolizeibehörde". Die Betrüger warnen dann etwa vor Identitätsdiebstahl und versuchen, an das Geld oder private Daten der Betroffenen zu kommen.
Oft schwierig, Täter zu ermitteln
Immer wieder warnt die Polizei vor der Betrugsmasche mit Fake-Anrufen. Im vergangenen Jahr hatte Europol mitgeteilt, es sei in den meisten Fällen schwierig, die Täter zu ermitteln. Die Behörde vermutete, dass viele der Anrufe aus Südostasien kommen.