Ausbildungsförderung Mehr Schüler und Studenten beziehen BAföG
Die Zahl der Schüler und Studenten, die BAföG beziehen, ist 2023 leicht gestiegen. Im Schnitt bekamen sie im vergangenen Jahr 640 Euro. Damit sind auch die Gesamtausgaben für die Förderung höher als bisher.
Mehr Studierende, Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Jahr im Schnitt BAföG erhalten als noch 2022. Den Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden zufolge bezogen insgesamt 635.600 Menschen die finanzielle Hilfe, im Vergleich zum Jahr 2022 entspricht das einem Zuwachs von 0,9 Prozent.
"Damit stieg die Zahl der Geförderten im zweiten Jahr in Folge leicht an, nachdem sie von 2012 bis 2021 jährlich gesunken war", erklärten die Statistiker. Demnach erhielten 501.400 Studierende sowie 134.200 Schülerinnen und Schüler BAföG.
Sie haben insgesamt auch einen höheren BAföG-Betrag erhalten. Die Unterstützung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz - kurz BAföG - stieg durchschnittlich auf 640 Euro im Monat pro Empfänger. Das waren 47 Euro oder 8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, wuchsen die BAföG-Gesamtausgaben um 14 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro.
Mehr Frauen bekommen Unterstützung
Wie bereits in den Vorjahren bekamen mehr Frauen die finanzielle Hilfe. Ihr Anteil lag bei 58 Prozent, der der Männer bei 42 Prozent. Mit 55 Prozent erhielten etwas mehr als die Hälfte aller Empfängerinnen und Empfänger eine Vollförderung.
Laut den Daten wurden für die Förderung von Studierenden 2,9 Milliarden Euro (plus 17 Prozent) ausgegeben. Schülerinnen und Schüler bekamen 526 Millionen Euro (plus 0,9 Prozent). Die Studierenden erhielten im Schnitt 663 Euro (plus 52 Euro) im Monat, die Schülerinnen und Schüler 537 Euro (plus 20 Euro).
Ein Viertel wohnte noch bei Eltern
Dabei habe sich die Förderung teils nicht über das gesamte Jahr gestreckt, hieß es. Und die Höhe des individuellen Förderbetrags sei unter anderem abhängig von der Ausbildungsstätte - also ob etwa eine Berufsfachschule oder Hochschule besucht werde - und von der Wohnsituation der Empfänger.
28 Prozent aller Geförderten wohnten bei ihren Eltern, allerdings war dieser Anteil bei den Schülerinnen und Schülern mit 45 Prozent deutlich höher als bei den Studierenden mit 24 Prozent.
Sätze steigen zum Herbst
Künftig bekommen bedürftige Schüler und Studenten mehr BAföG. Der sogenannte Grundbedarf für Studierende steigt zum kommenden Wintersemester von 452 auf 475, die Wohnpauschale für diejenigen, die nicht mehr bei den Eltern wohnen, von 360 auf 380 Euro. Zusammengerechnet gibt es also eine Anhebung von 812 auf 855 Euro.
Mit der Reform werden auch die BAföG-Sätze für Schüler angehoben. Für sie greift die Erhöhung bereits zum Beginn des neuen Schuljahres.
Das Bundesausbildungsförderungsgesetz wurde 1971 eingeführt. Umgangssprachlich steht der Name des Gesetzes inzwischen für die eigentliche Geldleistung. Aus dem anfangs reinen Zuschuss ohne Rückzahlung wurde später zunächst ein Volldarlehen. Seit 1990 gilt die Regel: Eine Hälfte gibt es geschenkt, die andere muss zurückgezahlt werden.