Rede zum Volkstrauertag Gauck spricht von "neuer Art von Krieg"
Bundespräsident Gauck hat nach den Anschlägen in Paris von einer "neuen Art von Krieg" gesprochen. In seiner Rede zum Volkstrauertag betonte er außerdem: "Wir beugen unser Haupt vor den Toten, niemals aber beugen wir uns dem Terror."
Unter dem Eindruck der Attentate in Frankreich ist in Berlin anlässlich des Volkstrauertags an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert worden. "Wir leben in Zeiten, in denen wir Opfer einer neuen Art von Krieg beklagen", sagte Bundespräsident Joachim Gauck bei der zentralen Gedenkstunde im Bundestag. Auch Frankreichs Präsident François Hollande hatte die Anschlagsserie mit 129 Toten zuvor als "Kriegsakt" bewertet.
Die Opfer der Attentate seien Opfer hinterhältig agierender Mordbanden, so Gauck weiter. "Es sind Terroristen, die im Namen eines islamistischen Fundamentalismus zum Kampf gegen die Demokratien, gegen universelle Werte und auch gegen Muslime aufrufen, die ihrer barbarischen Ideologie nicht folgen."
Der Anschlag habe Frankreich gegolten, aber auch der offenen Gesellschaft. Die Täter müssten wissen: "Die Gemeinschaft der Demokraten ist stärker als die Internationale des Hasses. Wir beugen unser Haupt vor den Toten, niemals aber beugen wir uns dem Terror."
"Krieg und Gewalt sind grauenhafte Gegenwart"
Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Markus Meckel, sagte vor dem Hintergrund der Flüchtlingsdebatte, Krieg und Gewalt seien grauenhafte Gegenwart, in Europa, in der Ostukraine und in Syrien. Wie vor 70 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg seien Millionen Menschen auf der Flucht und suchten Sicherheit und Lebenschancen. "Wir sind herausgefordert und fühlen uns wohl auch ein wenig überfordert. Doch gilt es, diesen oft von Krieg und furchtbarsten Erfahrungen traumatisierten Menschen gerecht zu werden, ihr Leid und ihre Würde ernst zu nehmen."
Vor der Gedenkstunde hatten Gauck und Vertreter anderer Verfassungsorgane, des Volksbundes, der Bundeswehr und den Landes Berlin an der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik, der Neuen Wache in Berlin, Kränze niedergelegt.