Einsatz gegen Huthi-Milizen Fregatte "Hessen" unterwegs in Richtung Rotes Meer
Die Fregatte "Hessen" ist zu einem EU-Einsatz im Roten Meer ausgelaufen, um dort Handelsschiffe vor Angriffen der jemenitischen Huthi-Milizen zu schützen. Grundlage für den Einsatz ist ein EU-Beschluss.
Die Bundeswehr-Fregatte "Hessen" ist von Wilhelmshaven aus mit dem Ziel Rotes Meer in See gestochen. Das Kriegsschiff soll sich an dem EU-Einsatz zum Schutz von Handelsschiffen vor Angriffen der jemenitischen Huthi-Milizen beteiligen - die entsprechende Mission "Aspides" wurde nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa von der EU bereits beschlossen, er muss allerdings noch bei einem Außenministertreffen am 19. Februar in Brüssel formal gefasst werden. Im Anschluss muss der Einsatz der "Hessen" noch von der Bundesregierung formal beschlossen und dann vom Bundestag mandatiert werden. Damit wird bis Ende des Monats gerechnet.
Marine weist auf Gefahren hin
Marineinspekteur Jan Christian Kaack erklärte, der Einsatz sei nicht ungefährlich: "Wir rechnen mit dem gesamten Spektrum von direkten und indirekten Angriffen. Das reicht von ballistischen Flugkörpern großer Reichweite über normale Seezielflugkörper bis hin zu Drohnen und auch Kleinstdrohnen, aber auch ferngesteuerte Überwassereinheiten im Kamikazebetrieb", sagte er.
Die "Hessen" ist nach Angaben von Militärs aber bestens ausgerüstet, um Angriffe dieser Art abzuwehren, vor allem was die Flugabwehr betrifft. Die Radarsysteme der Fregatte decken einen Radius von bis zu 400 Kilometern ab. Drohnen und Raketen können in einer Entfernung von mehr als 160 Kilometern abgeschossen werden.
Freie Handelswege sichern
Kaack betonte die Bedeutung des Einsatzes: "Freie Seehandelswege sind die Grundlage unserer Industrie, aber auch unserer Verteidigungsfähigkeit. Das Rote Meer ist die zweitwichtigste Seefahrtsstraße der Welt", sagte er. Die fortgesetzten Huthi-Angriffe auf Handelsschiffe hätten bereits dazu geführt, dass es in der deutschen Wirtschaft Lieferengpässe gebe.
Die Huthi greifen die Schiffe in Solidarität mit der militant-islamistischen Hamas in deren Kampf gegen Israel an. An der geplanten EU-Mission namens "Aspides" wollen sich neben Deutschland unter anderem auch Frankreich, Italien und Griechenland beteiligen. Geplant ist der zeitgleiche Einsatz von zunächst drei Schiffen. Den Planungen zufolge sollen sie Angriffe abwehren können, aber keine Ziele der Huthi an Land angreifen.