Bundesregierung Kostenlose FFP2-Masken für über 60-Jährige
Die Bundesregierung will mehr als 27 Millionen Bürgerinnen und Bürger mit gut schützenden FFP2-Masken ausstatten. Noch vor Weihnachten sollen die ersten Masken an über 60-Jährige und Risikogruppen ausgegeben werden.
Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus will die Bundesregierung mehr als 27 Millionen Bundesbürger mit gut schützenden Mund-Nasen-Masken ausstatten. Menschen ab 60 Jahren oder mit Vorerkrankungen sollen ab Mitte Dezember jeweils 15 FFP2-Masken erhalten. Die Ausgabe starte noch im Dezember, um in der Weihnachtszeit das Infektionsrisiko zu verringern, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Zuerst drei kostenlose Masken
In einem ersten Schritt sollen sich über 60-Jährige sowie Menschen mit Vorerkrankungen oder Risikoschwangerschaften drei kostenlose Masken in der Apotheke holen können. Dazu soll die Vorlage des Personalausweises oder die Eigenauskunft über die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe ausreichen. Diese Regelung soll laut Spahns Ministerium für die Festwochen gelten und bis 31. Dezember gültig sein. Die Verordnung aus Spahns Ressort zu den Masken soll am 15. Dezember in Kraft treten.
Ab Neujahr mit Eigenanteil
Für die Zeit ab Neujahr sollen diese Menschen zwölf solcher Masken erhalten. Dafür bekommen sie zwei fälschungssichere Coupons für jeweils sechs Masken von ihren Krankenkassen zugeschickt. Diese sollen sie in zwei dabei genannten Zeiträumen im neuen Jahr in Apotheken einlösen können. Pro eingelöstem Coupon wird allerdings ein Eigenanteil von zwei Euro fällig. 2,5 Milliarden Euro zahlt der Bund für die Maßnahme. Eine Maske kostet 6 Euro.
Ab 60 Jahren oder Risikogruppen
Anspruch sollen in Deutschland wohnende Menschen haben, die das 60. Lebensjahr vollendet oder eine der folgenden Erkrankungen oder Risikofaktoren haben: chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder Asthma bronchiale, chronische Herz- oder Niereninsuffizienz, Zerebrovaskuläre Erkrankung, insbesondere Schlaganfall, Diabetes mellitus Typ 2, aktive, fortschreitende oder metastasierte Krebserkrankungen, eine Therapie, die die Immunabwehr beeinträchtigen kann oder eine Organ- oder Stammzellentransplantation oder eine Risikoschwangerschaft.
Die Krankenkassen überprüfen ihre Daten und schicken dann die Coupons. FFP2-Masken filtern Partikel besonders wirksam aus der ein- oder ausgeatmeten Atemluft. Bei Tests müssen sie mindestens 94 Prozent von Testaerosole herausgefiltert haben.
Spahn mahnt dennoch zur Vorsicht
Spahn mahnte dennoch zur Vorsicht: "Auch FFP2-Masken bieten keinen 100-prozentigen Schutz für das Corona-Virus. Aber sie senken die Gefahr für eine Ansteckung erheblich." Nachdem immer mehr dieser Masken in Deutschland hergestellt würden, könne der Bedarf nun vor allem aus inländischer Produktion gedeckt werden.