FDP-Wehrexpertin Strack-Zimmermann soll nach Brüssel wechseln
Die FDP will eine ihrer prominentesten Bundespolitikerinnen nach Brüssel schicken. Die Wehrexpertin Strack-Zimmermann soll Spitzenkandidatin bei der Europawahl werden. Auch im Führungszirkel der Partei soll es eine Änderung geben.
Die FDP-Landesvorsitzenden haben sich vor dem am Freitag beginnenden Bundesparteitag auf die Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann als EU-Spitzenkandidatin geeinigt.
Die Düsseldorferin wird damit übereinstimmenden Medienberichten zufolge Frontfrau bei der Europawahl im kommenden Jahr. Die Übereinkunft der Länderchefs wurde demnach am Vormittag getroffen. Strack-Zimmermann hatte den Wunsch nach der EU-Spitzenkandidatur demnach selbst an Parteichef Christian Lindner herangetragen. Nominiert werden müsse sie von einem Bundesparteitag.
Strack-Zimmermann profilierte sich als Scholz-Gegenspielerin
Strack-Zimmermann ist Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag und dafür bekannt, leidenschaftlich und öffentlich für ihre Ziele zu argumentieren und - wie bei der Waffenhilfe für die Ukraine - auch Kanzler Olaf Scholz Paroli zu bieten. Die FDP-Jugendorganisation Junge Liberale hatte sie öffentlich für den Brüsseler Posten vorgeschlagen und als "weltoffene, mutige und durchsetzungsstarke Politikerin" gewürdigt.
Die "Rheinische Post" hatte als erstes über die Personalentscheidung berichtet. Die Liberalen im EU-Parlament müssten stärker werden, hieß es nach Informationen der Zeitung an der Spitze der FDP. Deutschland brauche eine streitbare Persönlichkeit im Europäischen Parlament, da die Kommission von Ursula von der Leyen zu viel auf Bürokratie und zu wenig auf Marktwirtschaft setze. Bei der letzten Europawahl 2019 war die FDP unter ihrer Spitzenkandidatin Nicola Beer auf 5,4 Prozent gekommen.
Stark-Watzinger soll FDP-Vizechefin werden
Auch im Führungszirkel der Partei ist eine Änderung geplant: Auf dem Parteitag am Wochenende soll Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger zur FDP-Vizechefin gewählt werden.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bestätigte auf Twitter ihre Kandidatur für einen der drei Vizeposten der Partei. Dafür wird die liberale Europapolitikerin und bisherige FDP-Vizevorsitzende Beer auf diesen Posten verzichten. Beer soll Deutschland künftig als Vizepräsidentin im Präsidium der Europäischen Investitionsbank vertreten.
Stark-Watzinger schrieb auf Twitter, sie wolle als FDP-Vizechefin vor allem bildungspolitische Themen vorantreiben: "Aufstieg durch Bildung und Innovationen als Treiber von Wachstum und Wohlstand sind für Deutschlands Zukunft entscheidend."