Corona-Pandemie Inzidenz steigt neunten Tag in Folge
Ab Mitte Februar verzeichnete das Robert Koch-Institut einen langsamen Rückgang der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz. Mittlerweile steigen die Zahlen wieder - jüngst auf 1439,0. Und das RKI schließt einen weiteren Anstieg nicht aus.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat den neunten Tag in Folge einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche liegt nun bei 1439,0. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1388,5 gelegen. Vor einer Woche noch lag die bundesweite Inzidenz bei 1196,4.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 252.836 Corona-Neuinfektionen. Am Donnerstag hatte das RKI einen Höchstwert von 262.752 Fällen binnen 24 Stunden und damit erstmals mehr als 250.000 verzeichnete Neuinfektionen an einem Tag registriert. Vor einer Woche waren es 217.593 Fälle.
249 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 125.272.
Höchste Inzidenzen bei den Fünf- bis 24-Jährigen
In der vergangenen Woche ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in zehn von 16 Bundesländern angestiegen. Das geht aus dem Wochenbericht des RKI hervor. Bundesweit sei die Inzidenz zwischen der vorletzten und der letzten Woche um zwei Prozent gestiegen.
Die höchsten Inzidenzen werden dem Wochenbericht zufolge weiterhin in der Gruppe der Fünf- bis 24-Jährigen verzeichnet. Sie lag dort zuletzt bei Werten um die 2000 Fälle pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Bei Personen ab 65 Jahren stagnierte die Sieben-Tage-Inzidenz in der Vorwoche.
Verantwortlich für den momentanen Anstieg der Covid-19-Fälle sei vermutlich die leichtere Übertragbarkeit des Omikron-Subtyps BA.2 und die Rücknahme kontaktreduzierender Maßnahmen.
RKI: Weitere Zunahme der Fallzahlen nicht ausgeschlossen
Heute wollen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Präsident Lothar Wieler die Lage erläutern. "Der weitere Verlauf der Pandemie hängt maßgeblich davon ab, wie sich das Verhalten in der Bevölkerung ändert und in welchem Umfang mögliche infektionsrelevante Kontakte zunehmen", heißt es in dem Wochenbericht. Eine weitere Zunahme der Fallzahlen könne nicht ausgeschlossen werden.
Lauterbach in Sorge vor dem Herbst
Angesichts der steigenden Infektionszahlen hatte Lauterbach gestern erneut zu mehr Impfungen aufgerufen. Die Lücke sei so groß, "dass wir ohne eine deutliche Verbesserung der Impfbereitschaft und der Impfquoten im Herbst wieder erhebliche Probleme haben werden", sagte der SPD-Politiker. Bekomme man die anwachsende Omikron-Welle nicht in den Griff, würden über viele Wochen hinweg jeden Tag 200 bis 300 Todesfälle zu beklagen sein. "Damit können wir uns nicht abfinden."
Der Anteil des leichter übertragbaren Omikron-Subtyps BA.2 an einer Stichprobe ist laut Wochenbericht bis Ende Februar auf 48 Prozent gestiegen. In der Woche zuvor hatte der Wert noch bei 38 Prozent gelegen. In einer Bevölkerung mit hoher Immunität - durch Impfung oder Infektion - verursache BA.2 keine schwereren Erkrankungen als der ursprüngliche Omikron-Subtyp BA.1.