Brände in Brandenburg und Sachsen Hoffnung auf Regen
In den Waldbrandgebieten in Südbrandenburg und Sachsen geht der Kampf gegen die Flammen weiter. Für die Sächsische Schweiz besteht die Hoffnung auf Regen, in Brandenburg ist die Lage unter Kontrolle gebracht worden.
Bei den Waldbränden im Nationalpark Sächsische Schweiz können die Feuerwehrleute auf Niederschläge hoffen. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, zieht am Vormittag Regen vom Vogtland langsam ostwärts und erreicht am Mittag das Erzgebirge und später auch die Sächsische Schweiz. Es lasse sich aber nicht sagen, wie ergiebig der Regen ausfalle, sagte ein DWD-Meteorologe.
Der Waldbrand in der Sächsischen Schweiz ist zwar noch nicht gänzlich unter Kontrolle, hat sich bis zum Morgen aber auch nicht ausgebreitet. In zwei von fünf Brandgebieten sei die Lage angespannt, sagte der Sprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz. "Das Gebiet ist zerklüftet und nicht leicht zu erreichen". Außerdem erschwerten Totholz und die Witterung die Brandbekämpfung.
250 Hektar Fläche brennen
In der Nacht hätten 148 Einsatzkräfte eine Ausweitung des Brandes verhindert. Dieser erstreckt sich derzeit auf etwa 250 Hektar. Bis gestern Abend hatten fünf Hubschrauber, darunter drei von der Bundeswehr, und Hunderte Feuerwehrleute das Feuer bekämpft. In einigen Gebieten ist die Wasserzufuhr problematisch - es müssen lange Schlauchleitungen aus der Elbe und der Kirnitzsch gelegt werden. Zudem wird das Löschwasser mittels Tankfahrzeugen in das Gebiet gebracht.
Das Feuer hatte am Montag vom Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien auf den Nationalpark Sächsische Schweiz übergegriffen. In Bad Schandau gilt seit gestern Katastrophenalarm. Touristen sollen das Gebiet meiden. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dürfen bis auf Weiteres die Wälder nicht mehr betreten werden.
Brandenburg: Situation in der Nacht leicht entspannt
Der Waldbrand im Elbe-Elster-Kreis im Süden Brandenburgs ist mittlerweile unter Kontrolle. Das sagte Kreisbrandmeister Steffen Ludewig: "Die Situation ist stabil, über Nacht auch entspannt." Abkühlung durch gesunkene Temperaturen und ein Nachlassen des Windes hätten geholfen. Evakuierungen seien kein Thema mehr.
Das Brandgebiet umfasst nach wie vor rund 800 Hektar. Ein heißer Brand mit Flammen und Rauchentwicklung tobe allerdings noch auf einer Fläche von rund 500 Hektar, berichtete der Kreisbrandmeister.
Etwa 400 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen. Zwei Löschhubschrauber der Bundeswehr sind seit dem Morgen im Einsatz. Sie entnehmen das Wasser aus dem nahen Kiebitzsee, der dafür gesperrt wurde.
Sorge machen munitionsbelastete Flächen
Sorge machen nach wie vor munitionsbelastete Flächen. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst sei vor Ort, sagte Ludewig.
Mindestens eine Woche werden die Löscharbeiten nach Einschätzung des Kreisbrandmeisters noch dauern. "Alle Kameraden sind an der Belastungsgrenze", sagte Ludewig, es sei nicht der erste Einsatz in diesem Jahr. Der Landesfeuerwehrverband bezeichnete das Feuer als größten Waldbrand in diesem Jahr in Brandenburg.
Risiko für Brände gestiegen
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Tage mit hoher Waldbrandwarnstufe in Deutschland deutlich gestiegen. Einen direkten Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und einzelnen Waldbränden nachzuweisen, ist laut Experten schwierig.
Fest steht: Durch den Klimawandel gibt es mehr heiße Tage. Hitze allein löst zwar noch keine Waldbrände aus. Aber hohe Temperaturen, Trockenheit, geringe Luftfeuchtigkeit und Wind können das Risiko für Waldbrände steigern.