Bischof Bätzing warnt vor Wahl AfD in Thüringen "für Christen nicht wählbar"
Kurz vor den Landtagswahlen warnt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bätzing, davor, für die AfD in Thüringen zu stimmen: Die "rechtsextremistische Partei" sei für Christen nicht wählbar. Kritik übte er auch am BSW.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, warnt vor den Landtagswahlen am Sonntag in Thüringen und Sachsen erneut davor, die AfD zu wählen. "Diese Partei will unser demokratisches, freiheitliches System umstürzen. Davor muss ich Christinnen und Christen warnen", sagte der Limburger Bischof dem "Tagesspiegel". Für den obersten deutschen Bischof ist klar: "Rechtsextremistische Parteien wie die AfD in Thüringen sind für Christinnen und Christen nicht wählbar."
Bätzing erläuterte, wer sich mit öffentlichen Aussagen von Repräsentanten der Partei und ihren Programmen befasse, komme zu dem Schluss, dass sie fundamentalen christlichen Grundsätzen widersprächen. Die AfD habe sich über Jahre immer weiter radikalisiert, sagte Bätzing: "Da sollte sich niemand täuschen. Gemäßigte Kräfte konnten sich nicht durchsetzen."
Bischofskonferenz zeigt nicht zum ersten Mal klare Kante
Die Deutsche Bischofskonferenz hatte schon vor Monaten bei ihrer Frühjahrsvollversammlung vor einer Wahl der AfD gewarnt. "Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar", hatten die Bischöfe gemeinsam erklärt.
Das erstmals bei Landtagswahlen antretende Bündnis Sahra Wagenknecht kritisiert Bätzing wegen dessen Russland-Politik. "Das BSW spricht sich für den russischen Präsidenten Wladimir Putin aus in einer Situation, in der Russland ein souveränes Land überfallen hat und seit fast drei Jahren mit Krieg überzieht", sagte er. Wer angesichts "zigtausender" Toten mit Putin sympathisiere, habe keine politische Autorität und gefährde den Frieden in Europa.
Bätzing zu Solingen: "Perversion der Religion"
Der Bischof äußerte sich auch zu dem mutmaßlich islamistischen Terroranschlag in Solingen. Hass und Gewalt im Namen Gottes seien nicht zu rechtfertigen, die Tat sei eine "Perversion der Religion schlechthin". Bätzing sagte weiter: "Für das, was in Solingen geschehen ist, fehlen schlicht die Worte. Wir schauen fassungslos in den Abgrund des Bösen."