BKA-Chef zu Tesla-Anschlag "Zuspitzung der Bedrohungslage"
Tagelang konnte das Tesla-Werk nach dem Anschlag auf die Stromversorgung nicht produzieren - die Bundesanwaltschaft ermittelt. BKA-Chef Münch warnte im Bericht aus Berlin vor wachsender Gewaltbereitschaft von links.
Der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, hat nach dem Anschlag auf die Stromversorgung des Tesla-Werks bei Berlin vor einer zunehmenden Gewaltbereitschaft von Linksextremisten gewarnt.
Münch sagte, die Ermittlungen seien komplex, die Attentäter agierten "sehr klandestin". Aber klar sei: "Die Bedrohungslage verändere sich: "Wir haben zunehmend Gewaltdelikte. Wir haben zunehmend herausragende Einzeltaten, und wir haben auch Täter, die sich der Strafverfolgung entziehen." Es gebe "eine Zuspitzung der Bedrohungslage aus dem linken Spektrum".
Brandanschläge durch Linksextremisten seien zwar "nicht unüblich". Aber der Anschlag auf die Stromversorgung des Tesla-Werks habe eine neue Qualität gehabt: Ein so großer Schaden sei noch nicht verursacht worden. Er gehe von einem "Ansporn für Nachahmer aus" - umso wichtiger sei ein schneller Fahndungserfolg, sagte Münch.
Generell könnten Anschläge auf die kritische Infrastruktur zwar nicht komplett verhindert werden. Wichtig sei es aber, die Risiken für die Täter zu vergrößern. "Dann haben wir es auch leichter mit den Ermittlungen."
Tesla-Produktion für fast eine Woche stillgelegt
Unbekannte hatten am 5. März Feuer an einem Strommast auf einem Feld gelegt, der Teil der Stromversorgung der Fabrik ist. Die Produktion kam über fast eine Woche zum Erliegen. Auch viele Haushalte hatten keinen Strom.
Die linksextreme "Vulkangruppe" erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Münch sagte, noch sei unklar, ob es sich um eine geschlossene Gruppe handelt.