Nach Wolfsgruß beim Torjubel UEFA sperrt Demiral für zwei Spiele
Für den türkischen Nationalspieler Merih Demiral hat der beim Torjubel gegen Österreich gezeigte Wolfsgruß schwerwiegende Folgen. Wegen einer Sperre durch die UEFA verpasst er die zwei nächsten Spiele.
Die UEFA hat den türkischen Nationalspieler Merih Demiral nach dessen Wolfsgruß im EM-Achtelfinale gegen Österreich für zwei Spiele gesperrt. Das teilte die Europäische Fußball-Union am Freitag mit. Damit wird der 26-Jährige das EM-Viertelfinale am Samstag in Berlin gegen die Niederlande und ein mögliches Halbfinale verpassen.
Die Europäische Fußball-Union begründete die Sperre damit, dass Demiral die grundlegenden Regeln des guten Benehmens verletzt, Sportereignisse für Kundgebungen nicht-sportlicher Art genutzt und den Fußballsport in Verruf gebracht habe.
Wolfsgruß löst Empörung aus
Der 26 Jahre alte Demiral hatte beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Treffer in Leipzig mit beiden Händen das Handzeichen und Symbol der "Grauen Wölfe" geformt und damit für viel Empörung gesorgt. Als "Graue Wölfe" werden die Anhänger der rechtsextremistischen "Ülkücü"-Bewegung bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Die Geste löst auch auf politischer Ebene Wirbel aus. Das türkische Außenministerium bezeichnete die UEFA-Untersuchung gegen Demiral als inakzeptabel. Nicht jede Person, die das Zeichen der Grauen Wölfe zeige, könne als rechtsextremistisch bezeichnet werden. Der Wolfsgruß sei in Deutschland zudem nicht verboten und die Reaktionen der deutschen Behörden "ausländerfeindlich". Nach scharfer Kritik aus der Bundesregierung bestellte Ankara den deutschen Botschafter ein.
Schon am Donnerstagabend hatten Medien über eine Sperre durch die UEFA berichtet. Der türkische Fußballverband wies dies zunächst als Falschmeldung zurück und erklärte, das Fristende für das Einreichen der Verteidigungspapiere sei noch nicht verstrichen.