Vorwurf des sexuellen Übergriffs Verfahren gegen Weinstein in Großbritannien eingestellt
In den USA wird sein Prozess wegen Vergewaltigung gerade neu aufgerollt. In Großbritannien muss der Filmproduzent Harvey Weinstein nun nicht mehr vor Gericht - wegen fehlender Aussicht auf Verurteilung.
Die strafrechtliche Verfolgung gegen Harvey Weinstein in Großbritannien wird eingestellt. Die britische Staatsanwaltschaft sieht "keine realistische Aussicht mehr für eine Verurteilung".
Gegen Weinstein wurde in Großbritannien ermittelt, weil ihm ein sexueller Übergriff im August 1996 vorgeworfen wurde. Im Juni 2022 erhob die britische Behörde Crown Prosecution Service (CPS) Anklage. Doch das Verfahren soll nun nicht mehr weitergeführt werden. Die Behörde ermutigte in ihrem Statement dennoch alle Opfer sexueller Übergriffe, sich bei der Polizei zu melden.
Vergewaltigungsprozess in den USA neu aufgerollt
In den USA hingegen läuft der juristische Weg gegen Weinstein weiter. Der ehemalige Filmproduzent war in New York 2020 wegen Vergewaltigung und sexuellen Übergriffs zu 23 Jahren Haft verurteilt wurden. Die Vorwürfe der mehr als 80 Frauen gelten als Auslöser für die weltweite Metoo-Bewegung.
Im April dieses Jahres folgte dann aber die Überraschung: Ein Berufungsgericht hob das Urteil wegen Verfahrensfehlern auf. Das Gericht entschied, der Richter habe Weinstein benachteiligt. Dazu zähle die Entscheidung, Frauen über Anschuldigungen aussagen zu lassen, die nicht Teil des Falles gewesen seien. Aktuell wird der Prozess neu aufgerollt, Weinstein befindet sich noch immer in Haft.
"Viele von uns haben die ursprüngliche Verurteilung von Weinstein als Zeichen für einen Wandel gesehen. Aber dieser Moment fühlt sich an, als lägen wir falsch", sagt Tarana Burke, die als Gründerin der Metoo-Bewegung gilt, im April.