#MeToo-Verhandlung Weitere 16 Jahre Haft für Harvey Weinstein
Der ehemalige Hollywood-Produzent Harvey Weinstein ist in einem weiteren Prozess des sexuellen Missbrauchs für schuldig befunden worden. Insgesamt soll der 70-Jährige nun für 39 Jahre ins Gefängnis.
Der frühere US-Filmproduzent Harvey Weinstein ist in seinem zweiten Prozess wegen Sexualverbrechen zu einer weiteren Haftstrafe von 16 Jahren verurteilt worden. Das Strafmaß für den 70-Jährigen wurde von einem Gericht in Los Angeles verkündet.
Schon im Dezember des vergangenen Jahres hatte eine Jury den ehemaligen Hollywood-Mogul wegen Sexualverbrechen in drei Anklagepunkten, darunter Vergewaltigung, schuldig gesprochen. In einem Punkt wurde er freigesprochen, in drei weiteren Punkten gab es keine Einigung.
Mehrere Klagen gegen Weinstein
Weinstein war bereits 2020 nach einem Prozess in New York wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu einer Haftstrafe von 23 Jahren verurteilt worden. Vier Frauen warfen dem ehemaligen Produzenten vor, sie im Zeitraum von 2004 bis 2013 sexuell missbraucht zu haben.
Weinstein, der „Pulp Fiction“, „Shakespeare in Love“ und andere erfolgreiche Independent-Filme produzierte, sagte, alle seine sexuellen Begegnungen seien einvernehmlich gewesen. Er bekannte sich im Fall von Los Angeles auf "nicht schuldig". Seine Strafen soll Weinstein nun nacheinander verbüßen.
Anstoß der #MeToo-Debatte
Der erste Weinstein-Prozess in New York markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte. Der Fall hatte damals die #MeToo-Bewegung maßgeblich mit ausgelöst: Viele Frauen begannen auf Twitter öffentlich über Missbrauchsfälle zu sprechen. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein öffentlich sexuelle Übergriffe vorgeworfen.