Rotes Meer Schiffe attackiert - Ziel offenbar auch US-Zerstörer
Im Roten Meer sind offenbar mehrere Schiffe unter Beschuss der Huthi-Rebellen geraten. Das US-Verteidigungsministerium meldet, es gebe Berichte, dass auch der Zerstörer "USS Carney" Ziel der Attacke gewesen sei.
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben offenbar erneut Schiffe im Roten Meer angegriffen. Sie hätten zwei ihrer Darstellung nach israelische Schiffe in der Meerenge Bab al-Mandab mit einer Rakete sowie einer Drohne attackiert, sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari. Bei den beiden Schiffen soll es sich laut Huthi-Angaben um die "Unity Explorer" und "Number 9" handeln.
Ein Zerstörer der US-Marine kam den Schiffen zu Hilfe und schoss mehrere Drohnen ab. Das US-Militär teilte mit, es sei noch unklar, ob der Zerstörer "USS Carney" selbst Ziel einer der versuchten Drohnen-Attacken gewesen sei.
Die "Unity Explorer" war auf dem Weg nach Singapur. Sie gehört einem britischen Schifffahrtsunternehmen und fährt unter der Flagge der Bahamas. Die "Number 9" war auf dem Weg nach Suez. Sie fährt unter panamaischer Flagge und wird von der ebenfalls in Großbritannien ansässigen Firma Bernhard Schulte Shipmanagement betrieben, die zur deutschen Reedereigruppe Schulte Group gehört.
Israels Armeesprecher Daniel Hagari betonte, die beiden Schiffe hätten keine Verbindung zum Staat Israel. Eines der Schiffe sei erheblich beschädigt worden und in Seenot. Es drohe zu sinken.
Beschuss der "USS Carney" erwähnen die Huthi nicht
Für die Attacke auf die "USS Carney", einen Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, übernahmen die Huthi aber nicht dezidiert die Verantwortung. Das Pentagon teilte mit, es werde weitere Details bekannt geben, sobald diese verfügbar seien.
Ein hochrangiger US-Beamter sagte gegenüber dem US-Sender ABC News, dass eine von den Huthis im Jemen abgefeuerte ballistische Rakete in der Nähe eines Handelsschiffs im Roten Meer gelandet sei, und die "USS Carney" in der Nähe gewesen sei und auf den Notruf des Schiffs reagiert habe. Es gab keine Verletzten, sagte der Beamte.
Zuvor hatte das britische Militär bereits von einer mutmaßlichen Drohnenattacke und Explosionen im Roten Meer berichtet, ohne Einzelheiten zu nennen.
Die Huthi-Rebellen hatten zuvor mit Angriffen auf "sämtliche Schiffe" mit Bezug zu Israel gedroht. Es seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden, hatte Sari mitgeteilt. Diese Drohung wiederholte er am Sonntag. Inwiefern die beiden jetzt angegriffenen Schiffe in Bezug zu Israel stehen, sagte er nicht.
Die Huthi-Rebellen hatten zuletzt mehrfach Schiffe im Roten Meer attackiert und Drohnen und Raketen Richtung Israel abgefeuert. Ein Autotransportschiff mit Verbindungen nach Israel wurde festgesetzt.
Sorge um Eskalation in der Region
An der jemenitischen Küste vorbei führt einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt vom und zum Suezkanal in Ägypten. Dieser Kanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer, etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über diese Route.
Raketen waren bereits vergangene Woche neben einem anderen US-Kriegsschiff eingeschlagen, nachdem dieses einem Schiff beigestanden hatte, das kurzfristig von Bewaffneten mutmaßlich aus Somalia gekapert worden war.
Ein direkter Angriff auf ein US-Kriegsschiff könnte leicht zu einer weiteren Eskalation in der Region führen. Aus US-Militärkreisen verlautete, dass der Beschuss aus dem Jemen stundenlang angedauert habe. Die "USS Carney" habe in dieser Zeit mindestens eine Drohne abgefangen.