Türkische Militäroffensive Trump will in Nordsyrien vermitteln
Nach dem Abzug von US-Truppen hatte die Türkei mit ihrer Offensive in Nordsyrien begonnen - nun kündigte US-Präsident Trump an, in dem Konflikt vermitteln zu wollen. Zugleich drohte er der Türkei mit Sanktionen.
US-Präsident Donald Trump hat die USA als möglichen Vermittler in der militärischen Auseinandersetzung zwischen der Türkei und den kurdischen Milizen in Nordsyrien ins Spiel gebracht. "Ich hoffe, dass wir vermitteln können", sagte Trump mit Blick auf die beiden Konfliktparteien. Zugleich drohte er der Türkei erneut mit Sanktionen oder harten Strafmaßnahmen gegen die türkische Wirtschaft. Diese Drohung hatte Trump bereits zuvor ausgesprochen für den Fall, dass sich die Türkei gegenüber den Kurden "inhuman" verhalten würde - ohne jedoch konkreter zu werden.
Aus dem US-Außenministerium hieß es auf die Frage, was genau die Regierung als mögliches "inhumanes" Verhalten der Türkei ansehe, dazu gehörten etwa "ethnische Säuberungen" in Kurden-Gebieten. Bislang gebe es keine Hinweise darauf. Man beobachte die Lage aber intensiv. Trump hatte auf Twitter geschrieben, die USA hätten drei Optionen in dem Konflikt: die Entsendung tausender Soldaten in das Gebiet, harte wirtschaftlichen Strafmaßnahmen gegen die Türkei oder eine Vermittlung zwischen beiden Seiten.
USA sehen Vorgehen der Türkei als "großen Fehler"
Trump betonte in Washington, eine Entsendung von Truppen sei das, was er am wenigsten wolle. Aus dem Außenministerium hieß es mit Blick auf die Militäroffensive der Türkei: "Wir werden unser Bestes tun, um diese Sache zu stoppen." Der Präsident habe die Anweisung gegeben, nach möglichen Wegen zu einem Waffenstillstand zwischen beiden Seiten zu suchen.
Der Einmarsch der Türkei in Nordsyrien folgte auf Trumps überraschende Ankündigung, amerikanische Soldaten aus der Grenzregion abzuziehen - was auf große Empörung stieß. Kritiker werteten dies als grünes Licht der Amerikaner für Ankara, eine Offensive zu starten. Ein ranghoher Regierungsbeamter aus dem Außenministerium wies das zurück und betonte erneut, die USA sähen das Vorgehen der Türkei als "großen Fehler" und hätten keineswegs grünes Licht dafür gegeben, sondern im Gegenteil ihren großen Widerstand dagegen klar gemacht.