Totale Sonnenfinsternis Dann wurde es dunkel
Geschlossene Schulen, ausgebuchte Hotels: Millionen Menschen hatten sich in Mittel- und Nordamerika auf die totale Sonnenfinsternis vorbereitet. Wo das Spektakel zu sehen war, jubelten und pfiffen viele der Schaulustigen.
Millionen Menschen sind von Mexiko über die USA bis nach Kanada Zeugen einer totalen Sonnenfinsternis geworden. Mitten am Tag schob sich der Mond zwischen Erde und Sonne und ließ so einen etwa 185 Kilometer breiten Streifen in Dämmerung fallen.
In anderen Gebieten war zumindest noch eine teilweise Sonnenfinsternis zu beobachten - wenn das Wetter mitspielte. Das Naturschauspiel begann an der meist klaren Pazifikküste Mexikos und nahm Kurs auf Texas und 14 andere US-Staaten, bevor es nach etwa 6.500 Kilometern in der Nähe von Neufundland in Kanada den Nordatlantik erreichte.
Jubel und minutenlanges Staunen
Teils verdeckten Wolken die Sicht auf das Himmelsspektakel. In Mesquite, östlich von Dallas, verzogen sie sich im letzten Augenblick. Hunderte Menschen in der Innenstadt jubelten und pfiffen. Als der Mond die Sonne dann ganz verdeckte, wurde die Menge noch lauter. Viele nahmen ihre Sonnenfinsternisbrillen ab, um den unvergesslichen Blick auf die sogenannte Korona der Sonne zu werfen, die am Rand der dunklen Mondscheibe hervor strahlte. Rechts daneben leuchtete die Venus.
Blick auf die totale Sonnenfinsternis von einem Berg in der Nähe von Rangeley, Maine.
"Oh Gott, es ist so dunkel", staunte die 14-jährige Aiyana Brown, die zusammen mit ihrem Großvater, Mesquites Bürgermeister Daniel Aleman Jr., die Sonnenfinsternis beobachtete. "Ich bin ein großer Wissenschaftsfreak, und das ist unglaublich", sagte sie.
Bei einer totalen Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond direkt vor die Sonne und verdeckt sie vollständig. Im daraus resultierenden Zwielicht, das bis zu vier Minuten und 28 Sekunden dauerte, ist nur die äußere Atmosphäre oder Korona der Sonne sichtbar.
Auch die NASA schaut zu
Schätzungsweise 44 Millionen Menschen konnten die Sonnenfinsternis beobachten, etwa in Metropolen wie New York und Montreal. Hinzu kamen unzählige interessierte Amateurastronomen und Schaulustige, die zur Beobachtung des Naturschauspiels für ausgebuchte Hotels, Campingplätze und Flüge sorgten.
Auch Wissenschaftler hatten sich seit Monaten auf das Ereignis vorbereitet. Die US-Raumfahrtbehörde NASA untersuchte die Sonnenfinsternis unter anderem mit Flugzeugen und Ballons.
Die letzte totale Sonnenfinsternis war von den USA aus im Jahr 2017 zu sehen, von Mexiko aus 1991 und von Kanada aus 1979. Die nächste für die USA und Kanada ist erst wieder für 2044 angekündigt, für Mexiko 2052.
Deutschland erlebte eine totale Sonnenfinsternis zuletzt im August 1999.