Mittelmeer 229 Menschen vor libyscher Küste gerettet
Private Seenotretter haben erneut mehr als 200 Menschen an Bord genommen. Sie waren in der Nähe der libyschen Küste in Seenot geraten. Auf der "Ocean Viking" befinden sich 151 Menschen, die "Alan Kurdi" nahm 78 auf.
Die deutschen Rettungsschiffe "Ocean Viking" und "Alan Kurdi" haben in den vergangenen zwei Tagen insgesamt 229 Bootsflüchtlinge an Bord genommen. Die "Ocean Viking" nahm am Samstag 59 Menschen auf, die 26 Seemeilen von der libyschen Küste entfernt mit einem Holzboot in Seenot geraten waren.
Das teilte die Hilfsorganisation SOS Mediterranée mit, die das Schiff gemeinsam mit "Ärzte ohne Grenzen" betreibt. Demnach befinden sich damit 151 Gerettete an Bord. Am Freitag hatte die Besatzung bereits 92 Menschen 30 Meilen vor Libyen aufgenommen.
78 Menschen an Bord der "Alan Kurdi"
Auch das Rettungsschiff "Alan Kurdi" nahm erneut Migranten vor Libyen auf. Die 78 Menschen seien in zwei unterschiedlichen Aktionen geborgen worden, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation Sea-Eye. An Bord seien mehrere Kinder. Das jüngste sei sechs Monate alt. Drei Menschen seien stark dehydriert gewesen.
Zuletzt hatten Rettungsschiffe nicht mehr allzu lange auf dem Mittelmeer warten müssen, bevor sie in Italien anlegen durften. Deutschland und andere Staaten hatten sich vorab bereit erklärt, Geflüchtete von den Schiffen aufzunehmen.
Die EU diskutiert derzeit darüber, die Marinemission "Sophia" vor der libyschen Küste neu zu starten. Die EU hatte den 2015 begonnenen Anti-Schleuser-Einsatz 2019 weitgehend eingestellt, weil Italiens damaliger Innenminister Matteo Salvini und dessen rechtspopulistische Lega-Partei keine aus Seenot geretteten Migranten mehr aufnehmen wollten.