Verdacht der Spionage Russland klagt US-Konsulatsmitarbeiter an
Russland beschuldigt einen Ex-Mitarbeiter des US-Konsulats in Wladiwostok der Spionage. Der bereits inhaftierte russische Staatsbürger soll Informationen im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine gesammelt haben.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat einen bereits inhaftierten früheren Mitarbeiter des US-Konsulats in Wladiwostok wegen Spionage angeklagt. Der russische Staatsbürger habe im Auftrag der US-Botschaft unter anderem Informationen über den Verlauf der "militärischen Spezialoperation" in der Ukraine gesammelt, teilte der FSB mit. Dabei sei es auch um Informationen über die Auswirkungen der Einberufungskampagne des russischen Militärs auf die politische Unzufriedenheit im Vorfeld der Präsidentenwahl 2024 gegangen. Er habe diese Informationen an Mitarbeiter der US-Botschaft in Moskau weitergegeben.
Bei dem Mann handelt es sich um einen russischen Staatsbürger, der bereits seit Mai in Haft ist. Damals waren allerdings keine Details zu den gegen ihn erhobenen Vowürfe bekannt genannt worden. Die US-Botschaft erklärte damals, die einzige Aufgabe des Mitarbeiters habe darin bestanden, Zusammenfassungen von Presseartikeln aus öffentlich zugänglichen russischen Medienquellen zu erstellen.
Dem Mann drohen acht Jahre Haft
Dem Festgenommenen droht bei einer Verurteilung wegen Zusammenarbeit mit ausländischen Mächten zum Schaden der nationalen Sicherheit bis zu acht Jahre Haft. Die Regierung in Moskau hat solche Festnahmen in der Vergangenheit auch für den Austausch eigener Agenten im Ausland genutzt.
Der Vorfall droht, das ohnehin gespannte Verhältnis zwischen Russland und den USA weiter zu belasten. Anfang des Jahres hatte der russische Geheimdienst den US-Korrespondenten Evan Gershkovich vom "Wall Street Journal" ebenfalls wegen Spionagevorwürfen festgenommen. Der Angeklagte und die Zeitung bestreiten die Vorwürfe, Gershkovich sitzt seit Ende März in Haft.