Nach blutigen Straßenschlachten in Kairo EU zeigt sich alarmiert
"Inakzeptable Zustände", "beunruhigende Lage": Die Europäische Union hat sich besorgt und zugleich alarmiert über die blutigen Straßenschlachten mit Toten und Verletzten in Kairo gezeigt. Die EU-Außenbeauftragte forderte eine Untersuchung der tödlichen Ausschreitungen.
Die EU verlangt eine Untersuchung der tödlichen Ausschreitungen zwischen Muslimen, Sicherheitskräften und koptischen Christen in Ägypten. "Eine Untersuchung ist notwendig, damit die Verantwortlichen für die Gewalt vor Gericht gestellt werden", sagte EU-Außenpolitikchefin Catherine Ashton in Luxemburg. Die Militärführung rief sie auf, das Demonstrationsrecht durchzusetzen und die Ausübung der Religion zu schützen. Zugleich appellierte sie an die Machthaber, so schnell wie möglich freie Wahlen durchzuführen. Über die Gewalt in Kairo sei sie "sehr besorgt", sagte sie weiter.
Westerwelle: "Inakzeptable Zustände"
Bundesaußenminister Guido Westerwelle sprach von "Zuständen, die wir in gar keiner Weise akzeptieren können". Auch er forderte die Regierung in Kairo zum Eingreifen auf: "Es gibt nur einen Weg zur Demokratie und der führt über Pluralität und religiöse Toleranz. Auch die Christen in Ägypten haben das Recht und müssen das Recht haben, ihre Religion frei und ungehindert ausüben zu können." Die ägyptischen Behörden müssten dafür sorgen, "dass auch die religiöse Glaubensausübung geschützt wird".
Appell an die Regierung in Kairo
Italiens Außenminister Franco Frattini sprach von "schweren Gewalttaten gegen Christen, die uns sehr besorgt machen". Er forderte, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Er hoffe, dass die neue Regierung des Landes "energischer" auf die Ereignisse reagiere als die frühere Mubarak-Führung. Die spanische Außenministerin Trinidad Jiménez sprach von einer "beunruhigenden Lage". Ihr britischer Kollege William Hague bezeichnete sie als "alarmiert".
Bei einer Demonstration von Kopten in Kairo waren am Sonntagabend 24 Menschen ums Leben gekommen.