Krieg gegen die Ukraine Polen liefert erste "Leopard"-Panzer
Polen hat nach eigenen Angaben erste "Leopard 2"-Kampfpanzer in die Ukraine geliefert. Ministerpräsident Morawiecki sei nach Kiew gereist, um sie zu übergeben, sagte der polnische Präsident Duda.
Genau ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat Polen nach eigenen Angaben die ersten "Leopard 2"-Panzer an die Ukraine geliefert. Der polnische Präsident Andrzej Duda sagte bei einem Treffen des Nationalen Sicherheitsrats, er sei froh, dass Polen das erste Land sei, das diese modernen Panzer der Ukraine angeboten habe.
Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak bestätigte die Lieferung. Parallel zur ersten Lieferung würden ukrainische Soldaten von polnischen, kanadischen und norwegischen Ausbildern im "Leopard"-Ausbildungszentrum in Swietoszow geschult, so Blaszczak.
Duda sagte zum Auftakt der Sicherheitsratssitzung, Ministerpräsident Mateusz Morawiecki könnte nicht anwesend sein. "Er ist nach Kiew gereist, um die ersten an die Ukraine gelieferten 'Leopard-'Panzer zu überbringen."
Deutsche Genehmigung für Export
Blaszczak sagte, bei der Aktion Polens spiele die Zusammenarbeit mit Deutschland eine wichtige Rolle. Beide Länder wollen der Ukraine je 14 Kampfpanzer vom Typ "Leopard 2" überlassen. Bevor das feststand, hatte Polen in der Diskussion um die Lieferungen erheblichen Druck auf Deutschland ausgeübt.
Bereits am 11. Januar hatte Präsident Duda in der westukrainischen Stadt Lwiw angekündigt, dass sein Land beschlossen habe, die Ukrainer mit "Leopard"-Kampfpanzern auszurüsten. Wenig später stellte die polnische Regierung einen entsprechenden Exportantrag bei der Bundesregierung, die der Weitergabe der in Deutschland produzierten Panzer zustimmen muss. Damit setzte sie Berlin weiter unter Zugzwang. Am Ende entschied die Bundesregierung, selbst 14 Kampfpanzer zu stellen und den Exportantrag zu genehmigen.
"Auf barbarische Aggression mit Gewalt antworten"
Bei seinem Besuch in Kiew sagte Ministerpräsident Morawiecki, es seien vier "Leopard 2"-Panzer ausgeliefert worden, weitere würden bald folgen. "Ich bin heute nicht nur mit Worten der Unterstützung hierher gekommen, sondern auch in dem Wissen, dass es notwendig ist, auf diese barbarische Aggression mit Gewalt zu antworten."
Polen ist als Nachbarland der Ukraine besonders von den Folgen des Krieges betroffen. Am Dienstag und Mittwoch hatte US-Präsident Joe Biden Warschau besucht und unter anderem Vertreter der neun osteuropäischen NATO-Staaten sowie NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg getroffen.